Muttermilch gilt als Goldstandard für eine gesunde Ernährung von Säuglingen und eine Vielzahl von Inhaltsstoffen sorgt für die normale Entwicklung der Darmflora. Prof. Dirk Haller vom Lehrstuhl für Ernährung und Immunologie der Technischen Universität München (TUM) betont: «Säuglingsnahrung in Kombination mit Muttermilch führt zu einer normalen Entwicklung der Darmflora. Wir konnten auch nachweisen, dass unterschiedliche Rezepturen von Ersatzbabynahrung sich direkt auf die Zusammensetzung der Darmflora auswirken.»
Muttermilch plus Galacto-Oligosaccharide
Die Unterschiede zeigten sich vor allem zwischen dem dritten und siebten Lebensmonat der Säuglinge.
- Die Zugabe von Bifidobakterien zur Säuglingsnahrung führte hier nicht zu einem erhofften Anstieg dieser Bakterien im Darm.
- Muttermilch und mit Galacto-Oligosacchariden versetzte Ersatznahrung funktionierten hier messbar besser.
Die Forscher gewannen ihre Erkenntnisse durch molekulare Untersuchungen der Nahrung sowie des Stuhls der Babys über einen Zeitraum von der Geburt bis zum Alter von zwölf Monaten.
Überraschende Erkenntnis: Darmbakterien habe eigenen «innere Uhr»
Als Nebeneffekt ihrer Untersuchungen entdeckten die Forscher überraschenderweise, dass Darmbakterien nach einem 24-stündigen Tag-und-Nacht-Rhythmus leben. Sie behielten diesen Rhythmus sogar ausserhalb des Darms im Labor bei. Er war also nicht abhängig vom natürlichen Rhythmus den der Organismus der Babys vorgab. Daraus schliessen die Forscher, dass die Darmbakterien über eine eigene, «innere Uhr» verfügen. Ihre genaue Funktionsweise muss nun aber noch weiter untersucht werden.PS