Home/Erste medizinische Leitlinie zum Einsatz von kaltem physikalischem Plasma
imageBild: Universitätsmedzin Greifswald

Erste medizinische Leitlinie zum Einsatz von kaltem physikalischem Plasma

Auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) und des Nationalen Zentrums für Plasmamedizin e.V. Berlin wurde bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. (AWMF) die erste S2k-Leitlinie zum rationalen therapeutischen Einsatz von kaltem physikalischem Plasma erarbeitet.

Universitätsmedizin Greifswald20.4.20222"
«Mit der Leitlinie ist der therapeutische Einsatz von kaltem physikalischem Plasma jetzt zu einem etablierten Verfahren insbesondere bei chronischen und infektionsgefährdeten Wunden geworden», sagte Klinikdirektorin Prof. Andrea Rau. «Die Leitlinie schafft für alle Beteiligten mehr Versorgungssicherheit und soll helfen, das Potenzial dieser neuen Technologie besser auszuschöpfen und Behandlungsfehler zu vermeiden.»

Plasmamedizin-Cluster Greifswald als Innovationszentrum
Plasmamedizin wird, seit 2013 die ersten Geräte zugelassen worden sind, in vielen Kliniken der Universitätsmedizin Greifswald erforscht. Klinisch kommt die Plasmamedizin besonders dann zum Einsatz, wenn es um Wunden geht, die nicht heilen. Hier kann Kaltplasma, das zum Beispiel in einem Handgerät als ionisiertes Gas erzeugt wird und dann als körperwarmer, präzis zu führender Strahl auf eine Wundfläche einwirkt, Problemkeime berührungslos abtöten und alle Prozesse zum Verschluss der Hautdecke anregen.

Was ist kaltes Plasma?
Bei kaltem physikalischem Plasma im Sinne der Leitlinie handelt es sich um ionisiertes Gas im Temperaturbereich der Körpertemperatur, das durch elektrische Energie entsteht. Plasma wird mit als Medizinprodukt zugelassenen Geräten unmittelbar während der Behandlung erzeugt und angewendet. In der wissenschaftlichen Literatur und bei der medizinischen Anwendung sind weitere Bezeichnungen in Gebrauch, unter anderem Cold Atmospheric Pressure Plasma, CAP, kaltes Atmosphärendruckplasma, kaltes Plasma, Kaltplasma, physikalisches Plasma, Tissue Tolerable Plasma, Nonthermal Plasma, Niedertemperaturplasma, NTP. Ein gebräuchlicher klinischer Terminus lautet Plasma. Eine der wichtigsten Vorteile der Kaltplasmaanwendung im Vergleich mit anderen antimikrobiellen Behandlungen ist die Wirksamkeit gegen vielfach resistente Haut‐ und Wundkeime.

Was kann Plasmamedizin?
Plasmamedizin verbindet Plasmaphysik und Lebenswissenschaften in einem Forschungsgebiet, das sich mit der medizinischen Anwendung physikalischer Plasmen befasst. Die biologische und medizinisch nutzbare Wirksamkeit kalter Atmosphärendruckplasmen beruht vor allem auf der komplexen Wirkung reaktiver Sauerstoff- und Stickstoffspezies. Elektrische Felder und emittierte UV-Strahlung spielen eine unterstützende Rolle. Im Mittelpunkt des Forschungs- und Anwendungsinteresses stehen drei grundsätzliche Plasma-Effekte:
  • Die mögliche Abtötung eines breiten Spektrums von Mikroorganismen einschliesslich multiresistenter Bakterien und Viren;
  • die Stimulation der Regeneration verletzten Gewebes durch Anregung des Zellwachstums, der Zellmigration und der Bildung neuer Blutgefässe und
  • das Auslösen von Prozessen des regulierten Zelltodes, vor allem in Krebszellen.PS

Zur S2k-Leitlinie


Quelle: Universitätsmedizin Greifswald/Presseinformation, 11.04.2022

Rosenbergstrasse 115
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon: +41 52 675 51 74
info@docinside.ch
www.docinside.ch

Handelsregistereintrag
Firmenname: DOCINSIDE AG
UID: CHE-412.607.286

Über uns
Bankverbindung

Schaffhauser Kantonalbank
8200 Schaffhausen
IBAN: CH76 0078 2008 2797 0810 2

Mehrwertsteuer-Nummer
CHE-412.607.286

Kontakte

Dr. med. Adrian Müller
Betrieb und Inhalte
adrian.mueller@docinside.ch

Dr. med. Richard Altorfer
Inhalte und Redaktion
richard.altorfer@docinside.ch

Dr. med. Christine Mücke
Inhalte und Redaktion
christine.muecke@docinside.ch

Copyright © 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Powered by Deep Impact / Spectra