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imageProfessor Michael Denkinger, Koordinator der Leitlinie (Bild: DGG)

Erste S3-Leitlinie zum umfassenden geriatrischen Assessment bei hospitalisierten Patienten

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die erste S3-Leitlinie zum umfassenden geriatrischen Assessment bei hospitalisierten Patienten veröffentlicht worden.

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Insgesamt 20 evidenz- und konsensbasierte Empfehlungen sowie Statements hat ein interdisziplinäres Leitlinien-Team aus mehr als 20 Fachgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitet und dabei explizit die Gebiete in den Blick genommen, in denen das Comprehensive Geriatric Assessment (CGA) am effektivsten wirkt:
  • die Notaufnahme,
  • die Onkologie,
  • die Orthogeriatrie,
  • die Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • sowie die Akutgeriatrie.
«Eine wichtige Empfehlung der neuen Publikation ist: Ein CGA sollte mindestens 15 Minuten dauern, um therapierelevante Aussagen treffen zu können. Dieses Investment trägt dazu bei, die medizinische Versorgung von älteren Menschen zu verbessern und auch die Kosten im Gesundheitssystem zu senken», sagt Professor Michael Denkinger (Foto), Koordinator der Leitlinie und President-elect der DGG.

Zweijähriger Arbeitsprozess
Das wichtige Werk ist Resultat eines rund zweijährigen intensiven, interdisziplinären Arbeitsprozesses, den die hohe Qualität einer S3-Leitlinie erfordert. Dazu zählen zum Beispiel eine systematische Literaturrecherche, die Bewertung der Evidenz, die Formulierung und Graduierung von Empfehlungen, die Konsensfindung und schliesslich die externe Begutachtung. Herausgekommen sind neun evidenzbasierte Empfehlungen und drei evidenzbasierte Statements sowie fünf konsensbasierte Empfehlungen und drei konsensbasierte Statements.

Ziel: Funktionseinbussen geriatrischer Patienten mindern
Eines der wichtigsten konsensbasierten Statements zielt darauf ab, dass ein CGA im Sinne einer personalisierten Medizin stets bestimmte Dimensionen untersuchen sollte:
  • mindestens die Selbsthilfefähigkeit, die Mobilität, die kognitive Funktion inklusive Delir, den Affekt, die Ernährung und die soziale Situation einer Person.
  • Je nach persönlicher Situation können auch andere Dimensionen relevant sein, wie zum Beispiel die Sensorik, Kommunikationsfähigkeit oder Schlafsituation der älteren Person – oder aber auch die Polypharmazie.
  • Wichtige evidenzbasierte Empfehlungen gehen zum Beispiel auf die Notwendigkeit eines CGA bei älteren Menschen ein, die vor einer systemischen Krebstherapie stehen, hüftgelenksnahe Frakturen haben oder sich im akutgeriatrischen Setting befinden.
Konsequent eingesetzt kann das CGA dazu beitragen, die im Krankenhaus erworbenen physischen und kognitiven Funktionseinbussen zu vermindern – und so auch die Kosten für Therapie und Sozialfürsorge zu senken.

Die Leitlinie ist eine von nur vier deutschsprachigen Leitlinien, die in der neuartigen MAGIC-App, einem webbasierten Leitlinien-Tool, genutzt werden können.

Zur S3-Leitlinie im AWMF-Leitlinienregister

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