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imageDr. Anna Christina Obenauf untersucht, wie Tumorzellen selbst während der Behandlung mit zielgerichteten Therapien überleben können. Bilder: PD.

Krebsforschungspreis 2025: Auszeichnung für Forschung zu Therapieresistenz

Dr. Anna Christina Obenauf erhält den «Nobelpreis der Krebsforschung». Die Wiener Forscherin wird für ihre Arbeiten zu den molekularen Mechanismen der Therapieresistenz und Immunflucht bei Tumoren ausgezeichnet.

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Die Molekularbiologin Dr. Anna Christina Obenauf vom Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien wird mit dem Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis 2025 ausgezeichnet.

Zur Person
Anna Christina Obenauf studierte Molekulare Biologie in Graz und promovierte 2010 in Humangenetik. Nach einem Postdoktorat am Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York leitet sie seit 2016 eine Forschungsgruppe am Vienna BioCenter. Sie ist EMBO-Mitglied und Trägerin mehrerer ERC Grants.

Der mit 1 Million Franken dotierte Preis, der auch als «Nobelpreis für Krebsforschung» bekannt ist, würdigt ihre wegweisenden Arbeiten zu den Mechanismen der Therapieresistenz und Immunflucht bei Krebs.
«Bahnbrechende Erkenntnisse»
Obenauf konnte zeigen, dass Tumorzellen selbst unter zielgerichteten Therapien Wege finden zu überleben. Ihr Team konnte nachweisen, dass solche Behandlungen bestimmte Faktoren freisetzen. Diese verändern die direkte Umgebung des Tumors so, dass benachbarte Zellen ihre normale Funktion verlieren – mit der Folge, dass Immuntherapien ihre Wirkung nicht mehr voll entfalten können.

Mit neuartigen Modellen und molekularen Analysen gelang es der Forscherin, die biologischen Grundlagen dieser Anpassungsprozesse zu entschlüsseln.

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Immunfluoreszenzbild, das zeigt wie T-Zellen (rot), Monozyten (gelb) und dendritische Zellen (violett) in der Tumormikroumgebung eines Mausmelanoms interagieren. Die Interaktionen stimulieren die Reifung von T-Zellen (grüne Färbung im Inneren), welche die Krebszellen anschliessend effektiv angreifen und abtöten können. Beim Vorliegen einer Therapieresistenz sind diese Interaktionen häufig beeinträchtigt, womit die T-Zellen die Krebszellen nicht mehr effektiv abtöten können. Massstab: 10 µm. Bild: Anna Obenauf | IMP, Jan Boettcher | TUM.

Obenaufs Forschung liefere «bahnbrechende Erkenntnisse zur Überwindung der Therapieresistenz bei Krebsbehandlungen», sagt Prof. Dr. med. Stephan Rohr, Präsident des Stiftungsrats in einer Medienmitteilung. Damit könnten sich die Behandlungschancen bei metastasierenden Tumoren erheblich verbessern.

Der Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis wird dazu dienen, diese Ansätze im Rahmen des Projektes «Decode-iTME» weiter zu verfolgen. Von diesem Projekt erhofft sich Dr. Obenauf, Therapieresistenzen bei schwer behandelbaren Krebsarten wie Melanomen, Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs zu überwinden und zugleich wirksame Immunantworten zu induzieren.

«Nobelpreis für Krebsforschung»
  • Der Dr. Josef Steiner Krebsforschungspreis gilt als einer der höchstdotierten privaten Forschungspreise weltweit. Er wird seit 1986 vergeben und unterstützt seit 1998 im Zwei-Jahres-Rhythmus ein innovatives Krebsforschungsprojekt mit insgesamt 1 Million Franken.
  • Der Stiftungsrat der Dr. Josef Steiner Krebsstiftung setzt sich aus ordentlichen Professoren der Institute für Physiologie der Universitäten Bern, Genf und Zürich zusammen. Gemäss dem Willen von Dr. Steiner wird der Stiftungsrat von einem Berner Mitglied präsidiert, derzeit von Prof. Dr. med. Stephan Rohr.

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