Medizinische Bildgebung: So hoch ist die Strahlenbelastung in der Schweiz
2023 wurden in der Schweiz 12,9 Millionen diagnostische Untersuchungen mit ionisierender Strahlung durchgeführt. Hauptquelle der Strahlenexposition bleibt die Computertomografie – trotz sinkender Dosis.
Sarah Bourdely4.8.20253"
Die medizinisch bedingte Strahlenexposition der Schweizer Bevölkerung bleibt auf dem Niveau von 2018: Im Schnitt beträgt sie 1,69 Millisievert (mSv) pro Kopf. Den grössten Anteil daran hat die Computertomografie (CT), obwohl die mittlere Dosis pro CT-Untersuchung seit 2018 um rund 13 Prozent gesunken ist – von 7,1 auf 6,2 mSv.
Insgesamt wurden 2023 knapp 1,9 Millionen CTs durchgeführt, das entspricht 14 Prozent aller bildgebenden Verfahren – verursacht aber 76 Prozent der effektiven Strahlenbelastung. Das geht aus dem aktuellen Monitoringbericht des Bundesamts für Gesundheit (BAG) hervor.
Orange: Strahlenbelastung in der Nuklearmedizin; grün: Medizinische Strahlenbelastung ohne CT-Untersuchungen; blau: Medizinische Strahlenbelastung durch CT-Untersuchungen. Quelle: BAG.
Altersunterschiede und andere Trends
Die Daten zeigen eine deutliche Altersverschiebung: Über die Hälfte aller CTs betraf Patientinnen und Patienten über 66 Jahre – obwohl diese Gruppe nur rund ein Fünftel der Bevölkerung ausmacht.
Männer erhielten im Schnitt eine etwas höhere Dosis als Frauen, vor allem bei interventionellen Verfahren. Strahlenschutz bleibt vor allem für Kinder zentral, da diese empfindlicher auf ionisierende Strahlung reagieren.
Wenig belastend, aber häufig sind zahnärztliche Röntgenaufnahmen – mit 671 Untersuchungen pro 1000 Personen die häufigste Bildgebungsform, gefolgt von konventionellen Röntgenaufnahmen (448 Untersuchungen pro 1000 Personen). Der Beitrag dieser beiden Untersuchungsarten zur Dosis ist jedoch gering, 0,01mSv resp. 0,04mSv pro Kopf. Auch in der Nuklearmedizin und der interventionellen Radiologie blieben die mittleren Dosen stabil, trotz zum Teil deutlicher Fallzahlsteigerungen.