Wenn die Temperaturen sinken, steigen die Infektionszahlen. Atemwegsviren wie Influenza, SARS-CoV-2 oder das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgen jeden Winter für volle Wartezimmer und Spitäler. Viele dieser Infektionen beginnen harmlos, können aber bei gefährdeten Personen zu schweren Komplikationen führen – bis hin zu Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung oder Hospitalisation.
Mit der neuen
Nationalen Impfwoche will die Schweiz diesen Erkrankungen gezielt vorbeugen. Die Aktion ersetzt den bisherigen Grippeimpftag, weitet ihn aber auf weitere respiratorische Erreger aus.
Hinter der Initiative stehen das Kollegium für Hausarztmedizin (KHM), die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH), pharmaSuisse und das Bundesamt für Gesundheit (BAG).
Covid-19 und Grippe: weiterhin relevant
Trotz milderer Varianten bleibt das Coronavirus ein Gesundheitsrisiko – vor allem, weil die Immunität nach Infektion oder Impfung relativ rasch nachlässt. Eine Auffrischimpfung ab Oktober 2025 wird daher empfohlen für Personen ab 65 Jahren, Schwangere, Menschen mit Trisomie 21 sowie mit bestimmten Vorerkrankungen.
Die Grippeimpfung wiederum schützt vor teils schweren Folgeerkrankungen wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung. Sie ist besonders angezeigt für ältere Menschen, Schwangere und chronisch Kranke. Der ideale Zeitpunkt liegt zwischen Mitte Oktober und Beginn der Grippewelle, also noch vor dem Winter.
RSV neu im Fokus
Besonders für Neugeborene und Säuglinge ist das Respiratorische Synzytial-Virus eine ernstzunehmende Gefahr. Es ist im Winterhalbjahr die häufigste Ursache für Spitaleinweisungen bei Kleinkindern. Eine Impfung in der Schwangerschaft oder eine passive Immunisierung des Babys kann hier wirksam vorbeugen.
Auch ältere Erwachsene profitieren von einer RSV-Impfung: Empfohlen wird sie für alle über 75-Jährigen sowie für Menschen ab 60 Jahren mit chronischen Krankheiten oder geschwächtem Immunsystem.
Neue Website: Wissen auf einen Klick
Begleitend zur Impfwoche wurde die Plattform
impfen-schweiz.ch gestartet. Sie bietet der Bevölkerung verständliche Informationen zu Impfungen gegen Atemwegsviren und wird Schritt für Schritt erweitert – etwa um Reise-, Kinder- und Kombinationsimpfungen.
Für Fachpersonen steht ein eigener Bereich mit wissenschaftlichen Grundlagen, Download-Materialien und Kommunikationshilfen zur Verfügung. Ziel ist es, die Beratung in Praxen und Apotheken zu erleichtern und den fachlichen Austausch zu fördern.