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Neuer molekularer Mechanismus bei entzündlichem Knochenschwund entdeckt

Der erhöhte Knochenabbau bei Osteoporose entsteht entweder durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder als Folge entzündlicher Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Ein Forschungsteam des Uniklinikums Erlangen hat nun eine neue Funktion von eosinophilen Granulozyten entdeckt.

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Osteoporose betrifft rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland und etwa 400 000 in der Schweiz (Quelle: Rheumaliga Schweiz). Häufig tritt der Knochenschwund aufgrund von Fehlsteuerungen im Immunsystem auf, die zu einem Ungleichgewicht zwischen knochenbildenden Osteoblasten und knochenfressenden Osteoklasten führen.

Eosinophile Granulozyten beeinflussen Knochengesundheit
Die jüngsten Forschungen haben jetzt ergeben, dass eosinophile Granulozyten einen tiefgreifenden Einfluss auf die Knochengesundheit haben. Sie befinden sich in unmittelbarer Nähe von knochenzerstörenden Zellen, die für den Abbau von altem Knochengewebe im Rahmen eines natürlichen Prozesses, dem Knochenumbau, verantwortlich sind.
  • «Wir konnten nachweisen, dass ein niedriger Eosinophilenspiegel zu einem schnelleren Knochenabbau führt, insbesondere unter Bedingungen wie der Menopause oder entzündlicher Arthritis.
  • Umgekehrt kann eine Erhöhung der Eosinophilenzahl dazu beitragen, die Knochen vor diesen schädlichen Auswirkungen zu schützen,» sagt Prof. Bozec.

Eosinophile unterdrücken Aktivität von Osteoklasten
Eosinophile üben ihre knochenschützende Wirkung aus, indem sie die Aktivität der Osteoklasten aktiv unterdrücken. Sie setzen die eosinophile Peroxidase frei, die die Fähigkeit der Osteoklasten beeinträchtigt, zwei Schlüsselprozesse in Gang zu setzen, die am Knochenabbau beteiligt sind: reaktive Sauerstoffspezies zu produzieren und die mitogenaktivierte Proteinkinase zu aktivieren.

«Interessanterweise haben unsere Studien am Menschen ebenfalls gezeigt, dass der Eosinophilenspiegel bei gesunden Menschen sowie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis mit der Knochenmasse korreliert. Dies deutet darauf hin, dass Eosinophile auch beim Menschen eine Rolle bei der Regulierung der Knochengesundheit spielen könnten», erklärt Prof. Bozec.

Diese Erkenntnisse haben erhebliche Auswirkungen auf die Behandlung von Knochenerkrankungen. Durch gezieltes Eingreifen in die Funktion der Eosinophilen können möglicherweise neue Therapien entwickelt werden, die den Knochenschwund verhindern oder verlangsamen, und so die Knochengesundheit verbessern.PS


Quelle: Uniklinikum Erlangen, Pressemitteilung vom 12.02.2024

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