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TARDOC muss ohne weitere Verzögerung eingeführt werden

Seit bald fünf Jahren verzögert der Bundesrat die Einführung von TARDOC und damit ein neues, modernes Tarifsystem für die Abrechnung von ambulanten ärztlichen Leistungen. Jetzt verlangt mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz vom Bundesrat die unverzügliche Einführung von TARDOC und ruft alle verantwortlichen Akteure dazu auf, auf weitere Ränkespiele zulasten der ärztlichen Grundversorgung zu verzichten.

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Seit über zehn Jahren arbeiten die Tarifpartner an einem ambulanten Tarif, der den veralteten TARMED ablösen soll. Vor fast fünf (!) Jahren legten sie dem Bundesrat TARDOC zur Genehmigung vor, ein modernes, verschlanktes und genehmigungsfähiges Tarifwerk für die ambulante ärztliche Versorgung. In mehreren Runden haben sie seither geduldig vom Bundesrat verlangte Korrekturen vorgenommen und zahlreiche Zusatzbedingungen erfüllt.

Man erwartete den positiven TARDOC-Entscheid deshalb für diesen Frühling. Nun droht eine weitere Verzögerung: TARDOC soll gleichzeitig mit einem Pauschalen-System eingeführt werden, das notabene gravierende Mängel aufweist und noch gar nicht bereit ist. Das Resultat: TARDOC würde erneut für Jahre auf die lange Bank geschoben. Derweil wollen Behörden und Politik unsachgerecht am veralteten TARMED herumwerkeln. Der jüngste willkürliche und fahrlässige geplante Eingriff der ständerätlichen Gesundheitskommission: Die Zahl der abrechenbaren TARMED-Leistungen pro Tag sollte beschränkt werden, mit einem Kommissionspostulat unterstützt auch sie die rasche Einführung von Pauschalen, ohne auf die Dringlichkeit von TARDOC hinzuweisen.

TARDOC verbessert Rahmenbedingungen für die Haus- und Kinderärzte
mfe wehrt sich nicht grundsätzlich gegen ambulante Pauschalen, sofern diese adäquat erarbeitet und zielführend angewendet werden. In der haus- und kinderärztlichen Praxis sind Pauschalen aber ohnehin weder geeignet noch zielführend. Darüber sind sich alle Akteure, Versicherer eingeschlossen, einig. Für die Haus- und Kinderärzte ist vielmehr die unverzügliche Einführung des TARDOC zentral. TARDOC würde die Rahmenbedingungen für die Arbeit in den Praxen entscheidend verbessern.
«TARDOC erleichtert zum Beispiel die interprofessionelle Zusammenarbeit und fördert die effiziente und kostengünstige Koordination in der Grundversorgung», betont Co-Präsident Sebastien Jotterand. «Wir haben null Verständnis dafür, dass der Bundesrat hier offenbar noch länger auf die Bremse stehen will.»

Verheerendes Signal an den dringend benötigten Nachwuchs
Die Einführung von TARDOC und die damit verbundene zeitgemässe Abrechnung der haus- und kinderärztlichen Arbeit wäre ein wichtiges Signal an den Nachwuchs, denn «richtig teuer wird unser Gesundheitssystem, wenn die haus- und kinderärztliche Grundversorgung wegbricht», gibt Co-Präsidentin Monika Reber zu bedenken. Was mit TARDOC laufe, sei verheerend, mahnt sie: «Die Jungen sehen auch, wie die Politik mit uns Haus- und Kinderärzten umgeht. Politische Ränkespiele wie mit TARDOC laufen allen Bemühungen um Nachwuchsförderung zuwider. Und die älteren Kollegen, die über das Pensionierungsalter hinaus arbeiten, weil sie ihre Patienten nicht im Stich lassen wollen, sind zunehmend frustriert. Sie warten schon lange auf TARDOC. Die Zeche bezahlen am Ende die Patienten, das ist inakzeptabel.»

TARDOC ohne Verzug einführen!
Die Haus- und Kinderärzte fordern den Bundesrat auf, TARDOC ohne weiteren Verzug einzuführen. Konkret verlangt mfe: TARDOC muss spätestens per 1. Januar 2026 in Kraft gesetzt werden, den Entscheid dafür muss der Bundesrat bis spätestens am 31. August 2024 fällen und kommunizieren, damit die Akteure Zeit haben zur Umsetzung. «Fünf Jahre sind genug!», betonen Reber und Jotterand, «Frau Bundesrätin Baume-Schneider muss jetzt handeln. Wir erwarten von ihr Taten statt Worte und die Einführung von TARDOC ohne weitere Vorbedingungen und ohne Taktieren.» mfe zieht in Erwägung, Massnahmen zu prüfen, sollte TARDOC jetzt nicht zeitgerecht eingeführt werden können.PS

Quelle: mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, Medieninformation vom 08.05.2024

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