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PCR-Test zum Bakteriennachweis bei schweren Lungenentzündungen: schneller die richtigen Antibiotika

Forschenden des Universitätsspitals Basel ist ein Durchbruch bei der Behandlung von schweren Pneumonien gelungen. Die Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Basel hat die Abgabe von Antibiotika optimiert, indem sie PCR-Schnelltests zum Nachweis von Bakterien einsetzt.

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Infekte der oberen und unteren Luftwege sind sehr häufig und tragen zu fast 75% des gesamten Antibiotikaverbrauches weltweit bei. Es ist deshalb sehr wichtig, dass nicht auch noch bei viralen Infekten Antibiotika eingesetzt werden, die hier nicht wirken, aber zusätzlich zur Entwicklung von Antibiotikaresistenzen beitragen.

In einer Vorstudie konnte nachgewiesen werden, dass ein neuentwickelter PCR-Test zum Bakteriennachweis bei schweren Lungenentzündungen zuverlässige Resultate liefert, auch im Vergleich zur herkömmlichen Methode mit 2-3 Tage lang angesetzten Bakterienkulturen.

Studie Flagship 2 – PCR-Test zum Bakteriennachweis
Anschliessend erfolgte die weltweit erste randomisierte Studie Flagship 2, in welche 208 Patienten, die eine Lungenspiegelung wegen schwerer Pneumonie brauchten, eingeschlossen wurden.
  • Die Hälfte der Patienten wurde wie bisher mit Breitspektrumantibiotika behandelt und nach Erhalt der Bakterienkulturen und Resistenzmuster wurden die Antibiotika sekundär angepasst.
  • Bei der anderen Hälfte der Patienten wurde die PCR zum Nachweis von gramnegativen Bakterien eingesetzt und die Resultate, die bereits nach 4 Stunden vorhanden waren, zur besseren Auswahl der Antibiotika genutzt.
Schnellerer Wechsel zu gezielten Antibiotika
Bei Patienten, die dank der Schnell-PCR gemanagt wurden, war die Dauer der nicht gerechtfertigten Breitbandantibiotikagabe um 45% kürzer als bei Patienten, welche mit der klassischen Kultur gemanagt wurden. Der raschere Wechsel auf zielgerichtete «enge» Antibiotika führte zu keinem Nachteil bezüglich Heilung der Lungenentzündung.

Die neue Technologie trägt zur rascheren Erregerdiagnostik und zur besseren Steuerung der Antibiotikatherapie bei Patienten mit schweren Lungenentzündungen bei und wird mittelfristig die Antibiotikaresistenzentwicklung günstig beeinflussen.

Nachfolgestudie Flagship 4
Prof. Daiana Stolz, leitende Ärztin an der Klinik für Pneumologie am Universitätsspital Basel und seit Oktober 2021 Direktorin und Chefärztin der Pneumologie am Universitätsklinikum Freiburg im Breisgau hat nun bereits eine Nachfolgestudie in erweiterter Form in die Wege geleitet.

Nachdem die Technik des PCR-Schnelltests zum Bakteriennachweis noch weiter verbessert werden konnte, hat die Studie Flagship 4 bereits begonnen. Dabei wird nicht nur die bakterielle Schnell-PCR sondern auch die virale Schnell-PCR ins Management der Patienten integriert und es werden auch gram positive Erreger mit dieser Schnellmethode erfasst. Es ist vorgesehen, über 700 Patienten in diese neue laufende Studie einzuschliessen.

Zusammenfassend trägt die neue Technologie zur rascheren Erregerdiagnostik und zur besseren Steuerung der Antibiotikatherapie bei Patienten mit schweren Lungenentzündungen bei und wird mittelfristig die Antibiotikaresistenzentwicklung günstig beeinflussen.PS


Quelle: Unispital Basel/Medienmitteilung, 24.05.2022

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