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Behandlung von Kindern mit unheilbaren Bluterkrankungen verbessert

Die Abteilung für Stammzelltransplantation des Universitäts-Kinderspitals Zürich konnte im Rahmen einer Studie die Behandlung von Kindern mit unheilbaren Bluterkrankungen verbessern. Dafür haben die Fachpersonen eng mit dem Leiden University Medical Center in den Niederlanden zusammengearbeitet.

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In einer klinischen PhD-Thesis von Dr. Federica Achini-Gutzwillers zum Thema der Pharmakokinetik und -dynamik des Immunsuppressivums Alemtuzumab konnte das sogenannte «Zürcher Protokoll» unter der Leitung von Prof. Dr. med. Tayfun Güngör verfeinert werden.

Das «Zürcher Protokoll» ist seit mehr als zehn Jahren ein fester Bestandteil der Behandlungskonzepte zur Blutstammzelltransplantation weltweit. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass mit Alemtuzumab in Zukunft eine weitere Minimierung des Abstossungsrisikos von transplantierten Blutstammzellen erreicht werden kann.

Alemtuzumab bei Kindern bis anhin unzureichend untersucht
Der humanisierte T-Lymphozyten-Antikörper Alemtuzumab wird zur Behandlung von Kindern mit Blutstammzelltransplantation (SZT) eingesetzt, um Abstossungsreaktionen – verursacht von Spender- und Empfänger T-Lymphozyten – zu verhindern. Die Dosierungen und die Eliminationskinetik dieses Medikamentes, das bei Erwachsenen gegen Multiple Sklerose angewandt wird und das eine ausgesprochen lange Eliminationshalbwertzeit (3 Wochen) aufweist, ist bei Kindern bisher nicht ausreichend untersucht worden.

Robustes populationskinetisches Modell entwickelt
In einer neuen Studie haben Forscher des Kinderspitals und der Universität Leiden (NL) die Pharmakokinetik von Alemtuzumab bei 53 Kindern aus der Schweiz und den Niederlanden (Alter im Durchschnitt: 4,4 Jahre), die eine SZT erhielten, analysiert. Die Frage war, wie sich die jeweilige Dosis bezogen auf das Körpergewicht und den Zeitpunkt der Gabe vor SZT auf die Abstossungsreaktion von Spender- gegen Empfängerzellen (und umgekehrt) im kindlichen Organismus auswirkte. Es konnte ein robustes populationskinetisches Modell entwickelt werden, mit dem man zukünftig mit wenigen Blutkonzentrationsmessungen von Alemtuzumab die individuelle Eliminationskinetik des Medikamentes voraussagen kann.
  • Eine hohe Alemtuzumabexposition am Tag der SZT war mit einer verzögerten Entwicklung von T-Lymphozyten und einem erhöhten Risiko für ein späteres Transplantatversagen vergesellschaftet.
  • Im Gegensatz dazu hatte die Alemtuzumabexposition keinen signifikanten Einfluss auf die Abstossungsreaktion von Spender T-Lymphozyten gegen den Empfänger, das Überleben sowie Virusinfektionen 1 Jahr nach SZT.
Das entwickelte neuartige populationspharmakokinetische Modell ist für eine individualisierte intravenöse Präzisionsdosierung geeignet, um die Alemtuzumabdosierung individuell anzupassen und damit Transplantatabstossungen zukünftig noch besser verhindern zu können.PS


Quelle: Universitäts-Kinderspital Zürich/Medienmitteilung, 04.10.2023

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