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Brauchen Autoimmunerkrankte eine dritte Coronaimpfung?

Erlanger Forschende untersuchten den Nutzen der Boosterimpfung bei Menschen mit Rheuma sowie entzündlichen Darm- und Hauterkrankungen.

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Viele Patienten mit Autoimmunerkrankungen wie Rheuma, Colitis ulcerosa oder Schuppenflechte müssen Medikamente einnehmen, die das Immunsystem beeinflussen. Da dieses auch für die Wirksamkeit von Impfungen verantwortlich ist, ergibt sich die Frage, ob die Immunisierung gegen SARS-CoV-2 bei Autoimmunerkrankten sicher ist, und ob sie gleich gut und genauso lange wirkt wie bei Gesunden.

Diesem Thema widmete sich nun eine grosse Studie am Deutschen Zentrum Immuntherapie (DZI) des Universitätsklinikums Erlangen. In der prospektiven Studie untersuchte ein interdisziplinäres Forschungsteam insgesamt mehr als 3700 Autoimmunerkrankte und gesunde Probanden, die zwei- bzw. dreimal gegen das Coronavirus geimpft worden waren.

Antikörperbildung aber schnellerer Verlust des Impfschutzes
  • Die Immunisierung wurde von den meisten Untersuchten gut vertragen, es zeigte sich dabei kein Unterschied zwischen den gesunden und den autoimmunerkrankten Probanden.
  • Zudem bildete die Mehrheit der Patienten schützende Antikörper gegen das Coronavirus.
  • Ein weiteres interessantes und sehr wichtiges Ergebnis ist, dass Menschen mit Autoimmunerkrankungen nach zwei Coronaimpfungen in der Regel eine schwächere Immunantwort aufweisen als Gesunde und ihr Impfschutz im Vergleich rascher wieder verloren geht.
«Der schnellere Verlust der Immunantwort bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen wird durch das Alter und bestimmte Therapien zusätzlich verstärkt», betont Studienbetreuer PD Dr. David Simon. Konkret heisst das: «Ältere Patienten verlieren ihren Immunschutz nach der Coronaimpfung schneller als jüngere.»Sein Kollege Dr. (TR) Koray Tascilar fügt hinzu: «Einige Medikamente, die auf bestimmte Immunzellen wie T- und B-Zellen abzielen, scheinen eine hemmende Wirkung auf die kurz- und langfristige Immunantwort zu haben. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass insbesondere diese Patientengruppe von einer raschen dritten Impfung profitiert.»

Zunahme des Impfschutzes nach Booster
Die Studie lieferte auch Hinweise darauf, dass bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, die eine Boosterimpfung erhielten, der Immunschutz deutlich zunahm. «Individuelle Auffrischungsimpfungen sind sinnvoll», fasst Prof. Schett zusammen. «Angepasste Impfpläne mit einer frühzeitigen Auffrischungsimpfung können Menschen mit Autoimmunerkrankungen besseren Schutz gewährleisten.»PS


Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)/Pressemitteilung, 19.08.2022,

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