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Cholesterinsenker stabilisieren gefährliche Plaques in den Herzkranzgefässen – Forschungspreis 2023

Die Arteriosklerose der Herzkranzgefässe hat schwerwiegende Folgen wie Herzinfarkt oder Tod. Prof. Lorenz Räber, Leitender Kardiologe am Inselspital in Bern, hat erstmals bildlich aufgezeigt, wie Medikamente besonders gefährliche Cholesterinablagerungen in den Arterien abbauen und stabilisieren. Für seine Studien hat Räber in Zürich den Forschungspreis 2023 der Schweizerischen Herzstiftung erhalten.

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Arteriosklerose gilt schon lange als Killer Nummer eins in der Schweiz und in anderen industrialisierten Ländern. Sie führt dazu, dass sich die Innenwände von Arterien verhärten und verdicken. Dadurch wird die Blutzufuhr zu Organen und Körperteilen eingeschränkt, oft mit dramatischen Folgen wie Herzinfarkt, Hirnschlag oder Nierenversagen.

Instabile Plaques mit hohem Risiko
Ein wesentliches Merkmal der Arteriosklerose ist die Ansammlung von LDL-Cholesterin in der Innenwand der Arterien und die Bildung von Fettdepots, sogenannten Plaques. Doch hier gibt es Unterschiede. «Gewisse Plaques machen uns besonders Sorgen», erklärt der Kardiologe Prof. Lorenz Räber, Leiter des Herzkatheterlabors am Inselspital Bern. Grosse Plaques, die mit viel Cholesterin gefüllt sind, entzündliche Zellen und eine dünne Kappe aufweisen, brechen leicht auf und führen zu einem gefährlichen Gerinnsel. Die Folge ist ein akuter Gefässverschluss. «Instabile Plaques in den Herzkranzgefässen verursachen mindestens 70 Prozent der Herzinfarkte», sagt Räber, «weshalb wir nach Wegen suchen müssen, sie zu entschärfen.»

Nachweis für Stabilisierung der Plaques Dass eine medikamentöse Cholesterinsenkung Herzinfarkte verhindern kann, haben zahlreiche Studien nachgewiesen. Lorenz Räber hat nun in einer international beachteten Studie erstmals bildlich dokumentiert, dass eine intensive Cholesterinsenkung instabile Plaques stabilisiert. Zum Einsatz kamen der intravaskuläre Ultraschall, die intrakoronare Kohärenztomographie (OCT) und Nahinfrarotspektroskopie (NIRS).

Die drei bildgebenden Katheter-Verfahren lieferten Daten der Herzkranzgefässe von 300 Patienten mit nahezu mikroskopischer Auflösung. Die Bilder zeigten auf, dass die neuen Cholesterinsenker, die PCSK9-Hemmer, alle wichtigen Risikofaktoren positiv beeinflussen.
  • Sie verringern die Grösse der Plaques,
  • reduzieren den Cholesteringehalt und
  • erhöhen die Kappendicke.
«Diese Ergebnisse belegen eindrücklich, dass die medikamentöse Cholesterinsenkung ein wichtiger Weg bleibt, Herzinfarkte und damit Todesfälle zu verhindern», sagt Prof. Thomas F. Lüscher, Vorsitzender der Forschungskommission der Schweizerischen Herzstiftung.

Für diese Studienresultate und weitere Erkenntnisse aus der Arterioskleroseforschung hat Lorenz Räber den mit 20 000 Franken dotierten Forschungspreis 2023 der Schweizerischen Herzstiftung erhalten.PS


Quelle: Schweizerische Herzstiftung/Medienmitteilung, 11.05.2023

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