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imageCovid-19 beschleunigt die Gefässalterung – besonders bei Frauen. Symboldbild: Unsplash.

Covid lässt Blutgefässe schneller altern – besonders bei Frauen

Eine Infektion mit Covid-19 kann die Blutgefässe um mehrere Jahre altern lassen – und zwar selbst bei milden Krankheitsverläufen. Besonders betroffen sind Frauen, wie eine internationale Studie im European Heart Journal zeigt.

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Normalerweise nimmt die Elastizität der Blutgefässe mit dem Alter ab. Eine Studie unter der Leitung von Rosa Maria Bruno (Université Paris Cité) legt nahe, dass eine Coronainfektion diesen Prozess beschleunigt – besonders bei Frauen.

Die Forschenden sprechen von einer «frühzeitigen Gefässalterung»:
«Wir wissen, dass Covid die Blutgefässe direkt beeinflussen kann. Das kann dazu führen, dass die Gefässe älter wirken als das eigentliche Alter der Patientinnen und Patienten», erklärt Bruno. Für die Betroffenen bedeute das ein erhöhtes Risiko – und für Ärztinnen und Ärzte die Aufgabe, frühzeitig einzugreifen.
Internationale Kohorte aus 16 Ländern
Die CARTESIAN-Studie erfasste 2390 Personen aus 16 Ländern, darunter Österreich, Frankreich, Italien, die USA und Australien. Mittels Messung der carotid-femoral pulse wave velocity (PWV) wurde die Gefässsteifigkeit sechs und zwölf Monate nach Infektion bestimmt.

Das Ergebnis: Alle Covid-Gruppen zeigten steifere Gefässe als nicht infizierte Personen – unabhängig davon, ob sie nur leichte Symptome hatten oder auf der Intensivstation behandelt wurden. Am stärksten war der Effekt bei Frauen:
  • Frauen mit mildem Covid: +0,55 m/s
  • Frauen nach Hospitalisation: +0,60 m/s
  • Frauen nach ICU-Behandlung: +1,09 m/s
Zur Erinnerung: Bereits ein Anstieg um 0,5 m/s gilt als klinisch relevant und entspricht etwa einer Gefässalterung um fünf Jahre. Bei einer 60-jährigen Frau geht dies mit einem um 3 Prozent erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einher.
Impfung wirkt schützend
Als Erklärung führen die Forschenden die schnellere und stärkere Immunreaktion von Frauen an: Sie kann zwar vor Infektionen schützen, kann nach einer Infektion aber auch die Gefässe stärker schädigen.

Positiv: Wer geimpft war, zeigte im Schnitt weniger steife Arterien als Ungeimpfte. Zudem stabilisierte sich die Gefässalterung im Verlauf von zwölf Monaten oder verbesserte sich leicht.

«Gefässalterung lässt sich einfach messen und behandeln – etwa durch Lebensstiländerungen oder Blutdruck- und Cholesterinsenker», so Bruno. Ziel sei es, Risikopersonen früh zu erkennen und Herzinfarkte oder Schlaganfälle zu verhindern.

Zur Originalpublikation:


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