Der Bundesrat setzt ein Zeichen und gibt mit seinem Ja zur Anpassung der Vertriebsmargen bei den rezeptpflichtigen Medikamenten den Weg frei für mehr Generika in der Schweiz. Dies ist aus drei Gründen ein positiver Entscheid.
- Erstens wird der Fehlanreiz korrigiert, dass Apotheker, Ärzte und ambulante Spitaldienste am Original deutlich mehr verdienen.
- Zweitens profitieren die Prämienzahler. Denn ihr Portemonnaie wird entlastet, da Generika günstiger sind als Originalmedikamente und für teurere Medikamente weniger bezahlt werden muss.
- Drittens hat der Entscheid Symbolcharakter: curafutura, FMH/APA, H+ und pharmaSuisse haben mit dem EDI sowie weiteren Akteuren gemeinsam einen Konsens gefunden, der die Gesundheitskosten dämpft und dem Auftrag des Parlamentes entspricht.
Der Entscheid wird positive Auswirkungen auf die Kosten der Medikamente haben. Das Volumen steigt kontinuierlich an und liegt in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung OKP aktuell bei knapp einem Viertel der 37,7 Milliarden Franken Gesamtkosten. Die vier Akteure rechnen mit einer Kostendämpfung von mehreren 100 Millionen Franken aufgrund der Verschiebung von Originalpräparaten zu mehr Generika inklusive Biosimilars. Die sofortigen Einsparungen betragen 60 Millionen Franken. Diese kommen zustande, weil die teuren Medikamente dank der Anpassung der Vertriebsmargen günstiger werden. Mit der Vertriebsmarge werden bei den Leistungserbringern die Kapital-, Infrastruktur- und Personalkosten gedeckt.
Diese Lösung zeigt, dass ein konstruktiver Austausch am runden Tisch und unter Einbezug aller Akteure durchaus gute Chancen hat, erfolgreich umgesetzt zu werden.PS