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Innovation Qualité: ausgezeichnete Pionierprojekte

An ihrer Preisverleihung hat die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin SAQM drei wegweisende Qualitätsprojekte mit dem FMH-Qualitätspreis Innovation Qualité prämiert: die SERO-Selbstmanagement-App für Suizidprävention, das Multiple-Sklerose-Cockpit zur digitalen Früherkennung gefährderter Patienten sowie das Projekt «Qualität durch Reflexion», das die stationäre medizinische Betreuung verbessert. Die Qualitätsorganisation der FMH würdigt damit innovatives und praxiserprobtes Qualitätsschaffen, welches die Gesundheitsversorgung der Schweiz voranbringt.

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56 Qualitätsprojekte aus der ganzen Schweiz hatten sich für die vierte Ausgabe der Innovation Qualité beworben. Dieses überwältigende Echo zeigt, wie viele Fachpersonen sich höchst erfolgreich für die Entwicklung des Schweizer Gesundheitswesens engagieren. Der Qualitätspreis ist in den Kategorien «Digitale Innovation» und «Patientensicherheit» mit je 15'000 Franken dotiert, für den «Sonderpreis der Jury» werden 10 000 Franken vergeben. Auch Projekte, die in der engeren Auswahl der Jurorinnen und Juroren standen, werden auf der Preiswebsite publiziert. Die Schweizerische Akademie für Qualität in der Medizin (SAQM) und die FMH gratulieren den Gewinnerteams herzlich.

Suizidprävention mit der SERO-App – Erster Platz in der Kategorie «Digitale Innovation»
In der Schweiz begehen jährlich etwa 1000 Menschen Suizid. Die Luzerner Psychiatrie AG hat gemeinsam mit Gesundheitsförderung Schweiz im Rahmen des Projekts SERO (Suizidprävention Einheitlich Regional Organisiert) eine Suizidpräventions-App entwickelt. Zentral war dabei die Zusammenarbeit mit suizidalen Patienten, ihren Angehörigen und Fachpersonen. Die App kann Betroffene und ihre Bezugspersonen vor, während und nach suizidalen Krisen unterstützen: Sie stärkt sie in ihren persönlichen Kompetenzen und fördert ihr Selbstmanagement. Dies durch ein visuelles Instrument zur Selbsteinschätzung der Suizidalität, Bewältigungsstrategien, professionelle und eigene Notfallkontakte sowie einen Sicherheitsplan, der sich in Echtzeit mit dem persönlichen Netzwerk teilen lässt. Diese erste Suizidpräventions-App für den deutschsprachigen Raum kann das Gesundheitssystem wesentlich entlasten. Sie ist kostenlos und auch auf Französisch, Italienisch und Englisch erhältlich.

Früherkennung dank Multiple-Sklerose-Cockpit – Erster Platz in der Kategorie «Patientensicherheit»
Ab 2018 wurde am Inselspital Bern das Multiple-Sklerose-Cockpit (MS-Cockpit) lanciert, um die Therapiesicherheit der ca. 2000 betreuten MS-Patienten zu überwachen. Dafür werden mithilfe eines Data Warehouses grosse Datenmengen aus verschiedenen getrennten Quellsystemen kombiniert. Relevante Befunde aus dem Labor werden im MS-Cockpit tagesaktuell in Kombination mit epidemiologischen Basisparametern und Angaben zu Therapien aufbereitet, so dass sich Patienten mit sicherheitsrelevanten Ereignissen zeitnah erkennen und umgehend behandeln lassen. Ebenso können Effekte auf Kohortenebene festgestellt werden. Der Sicherheitsgewinn durch das MS-Cockpit hat sich auch im COVID-19-Jahr 2020 gezeigt: Für die Patientinnen und Patienten der Sprechstunde liess sich eine zeitnahe Risikoabschätzung vornehmen und besonders gefährdete Personen konnten kontaktiert werden. Dies hatte direkte Effekte auf den COVID-Verlauf der Kohorte und führte zu positiven Rückmeldungen seitens der Betroffenen.
Qualität durch Reflexion – Erster Platz in der Kategorie «Sonderpreis der Jury»
Die Klinik Innere Medizin Waid des Stadtspitals Zürich hat für die Verbesserung der medizinischen Betreuung zwei Reflexionsgefässe etabliert. Im Rahmen des Projekts «Qualität durch Reflexion» trifft sich die Kaderärzteschaft und denkt geführt über ihre Arbeit nach: Es werden Patientensituationen analysiert und die Teamkultur sowie die Beziehung zum Patienten besprochen. Im Oberärzte-Coaching treffen sich Oberärzte regelmässig unter der Leitung eines Coaches und tauschen sich im vertraulichen Setting über eigene Themen aus. Beide Reflexionsgefässe tragen zu einer konstruktiven Klinikkultur und einer hochstehenden Patientenversorgung bei. Um das Verbesserungspotenzial in der Betreuung zu identifizieren, setzt die Klinik Innere Medizin Waid auf die Rückmeldungen von Patienten. Diese weisen seit Beginn des Projekts «Qualität durch Reflexion» steigende Werte auf. Auch die Kaderärzteschaft gibt den neuen Reflexionsgefässen gute Noten, u.a. bezüglich der Betreuungsqualität und der persönlichen Sicherheit in herausfordernden Situationen. Das Projekt wirkt sich also sowohl für die Ärzteschaft wie auch für die Patienten positiv aus.PS

Quelle: FMH - Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte, Medienmitteilung vom 24.05.2024

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