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Neue Empfehlungen zur Behandlung Schwerverletzter

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) hat ihre S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung gemeinsam mit 25 Fachgesellschaften und Berufsverbänden überarbeitet und neu herausgegeben. Die Leitlinie bietet Medizinern Empfehlungen zur Behandlung Schwerverletzter am Unfallort, im Schockraum und im Operationssaal.

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Die meisten leichteren Unfälle geschehen im Haushalt und in der Freizeit. Einige Menschen verletzen sich allerdings so schwer, meist bei einem Verkehrsunfall oder Sturz, dass sie in Lebensgefahr schweben. Mit ihrer Rettung und Versorgung beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit: Da muss jeder Handgriff und jede Entscheidung sitzen. Genau hier hilft die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung: Sie stellt sicher, dass die Behandlung in der akuten Situation systematisch und fachlich fundiert ablaufen kann. Für die Versorgung Schwerverletzter am Unfallort gibt es knapp 100 Empfehlungen.

In dieser Phase geht es vor allem darum, die Blutung zu stoppen, den Atemweg zu sichern und den Kreislauf beispielsweise durch Infusionen zu stabilisieren. Nach der Rettung geht die Behandlung im Krankenhaus-Schockraum weiter. Dafür und für die erste operative Phase gibt es knapp 250 weitere Empfehlungen. Ärzte erhalten klare Hinweise für Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma und für Verletzungen an Wirbelsäule, Bauch, Becken, Armen, Beinen oder dem Urogenitaltrakt.

«Die Erstversorgung vom Unfallort bis in den OP ist von zentraler Bedeutung im Hinblick auf das Überleben der schwerverletzten Patienten und die Wiederherstellung aller Körperfunktionen. Daher haben wir Art und Zeitpunkt der Versorgung von verletzten Organen und des Bewegungsapparates so detailliert wie möglich beschrieben und unterstützen damit die Entscheidungsfindung in heiklen Situationen», sagt Koordinator und Mitautor PD Dr. Dan Bieler.

In dem 483-seitigen Dokument mit insgesamt über 330 Empfehlungen sind 69 neu und 70 auf Basis neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse weiterentwickelt worden. Neu hinzugekommen sind beispielsweise Empfehlungen zur prähospitalen Blutstillung. «Die Polytrauma-Leitlinie ermöglicht schnelles und sorgfältiges Handeln in zeitkritischen Notfallsituationen. Wir verfolgen damit die bestmöglichen Überlebenschancen für unsere Patienten und das Ziel, sie möglichst vollständig zu heilen», sagt DGU-Präsident Prof. Dr. Steffen Ruchholtz.

Die 4. Auflage ist gültig bis zum 30.12.2027. Auch weltweit gibt es ein grosses Interesse an dem von deutschen Experten aufbereitetem Thema Polytrauma. Daher wird die Leitlinie demnächst auch auf Englisch verfügbar sein.PS

Zur S3-Leitlinie Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU)/Pressemitteilung, 21.02.2023

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