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Neuer Ansatz zur Behandlung der nichtalkoholischen Fettleber?

Bei der Behandlung der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) könnte ein bestimmtes Präbiotikum künftig eine wichtige Rolle spielen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass eine speziell abgestimmte Ernährungsform nicht nur das Darmmikrobiom positiv beeinflusst, sondern auch zu einer Linderung des Krankheitsverlaufs führt.

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Frühere Untersuchungen legen nahe, dass die Fettlebererkrankung, die nicht auf übermässigen Alkoholkonsum zurückzuführen ist, eng mit dem Darmmikrobiom zusammenhängt. Daher könnte eine auf das Mikrobiom ausgerichtete Ernährung wirksam sein, um die NAFLD ohne Medikamente zu behandeln.

Vor diesem Hintergrund führte ein internationales Forschungsteam des Exzellenzclusters Balance of the Microverse der Universität Jena, des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie Hans-Knöll-Institut sowie des Shanghai Sixth People's Hospital eine klinische Ernährungsstudie durch.

Resistente Stärke beeinflusst NAFLD positiv
  • «Wir haben festgestellt, dass die Studienteilnehmer von einer Ernährung mit resistenter Stärke profitieren, da sich die Fettansammlung in der erkrankten Leber reduziert hat.
  • Darüber hinaus konnten wir bei den Teilnehmern einen Anstieg bestimmter Bakterienarten im Darm beobachten, die den Fettabbau und -transport in der Leber positiv beeinflussten.
  • Ausserdem deuten reduzierte NAFLD- und Entzündungsbiomarker auf eine Linderung der Leberschädigung hin», erläutert Studienleiter Gianni Panagiotou, Professor für Microbiome Dynamics am Exzellenzcluster «Balance of the Microverse“ der Uni Jena.

Präbiotische Wirkung im Darm
Resistente Stärke gehört zu den Ballaststoffen und ist beispielsweise in Brot, Nudeln und Hülsenfrüchten enthalten. Sie besteht aus unverdaulichen Fasern und entfaltet dadurch eine präbiotische Wirkung im Darm. «Wir fanden heraus, dass sich die Menge an nützlichen Bakterien erhöht, wenn resistente Stärke im Dickdarm von Mikroorganismen verstoffwechselt wird. Gleichzeitig sinkt die Zahl der schädlichen Bakterien», erklärt Erstautor Yueqiong Ni. «Dies führt zu einem ausgeglicheneren Darmmikrobiom und hat grundsätzlich einen positiven Einfluss auf die Gesundheit.»

Reduzierung ungünstiger Darmorganismen
Das Team um Gianni Panagiotou, Weiping Jia, Yueqiong Ni und Huating Li untersuchte über einen Zeitraum von vier Monaten Serum- und Stuhlproben von 200 Teilnehmern und fand heraus, dass sich vor allem der Gehalt an Bacteroides stercoris deutlich erhöht, je schwerwiegender die Erkrankung ausfällt. «In unserer Studie konnten wir zeigen, dass Bacteroides stercoris bei den Probanden nach dem Verzehr von 40 Gramm resistenter Stärke pro Tag in geringerer Menge auftrat», zeigt Co-Autorin Huating Li auf.

Die Forscher schlussfolgern daraus, dass es ratsam sei, zu jeder Mahlzeit eine faustgrosse Menge gesunder Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, die von Natur aus resistente Stärke enthalten, um die Fettleber zu lindern. Dazu gehören beispielsweise
  • Vollkorngetreide,
  • Hülsenfrüchte,
  • grüne Bananen und
  • stärkehaltiges Gemüse wie Kartoffeln.
Um konkrete Ernährungsempfehlungen auszusprechen, sind laut der American Association for the Study of Liver Diseases allerdings weitere und längerfristige Studien erforderlich.PS


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