Home/Nierensteinfragmente mit Hydrogel entfernen
imageBIld: Pixabay

Nierensteinfragmente mit Hydrogel entfernen

Nierensteine werden oft durch einen endoskopischen Eingriff entfernt. Ist ein Stein zu gross, zertrümmern die Urologen ihn per Laser. Die dabei anfallenden grösseren Bruchstücke lassen sich mit einem Greifer entfernen, die kleineren Fragmente jedoch nicht. Sie verbleiben in der Niere in der Hoffnung, dass sie auf natürlichem Weg abgehen. Künftig können Mediziner kleinste Steinreste bereits während der Endoskopie mit einem Zweikomponenten-Hydrogel aus der Niere herausholen.

Fraunhofer Gesellschaft9.4.20222"
Die Grösse von Nierensteinen variiert und kann schlimmstenfalls die Ausmasse einer Walnuss annehmen. Zu den Risikofaktoren für deren Bildung gehören eine unausgewogene Ernährung, Bewegungs- sowie Flüssigkeitsmangel. Die Behandlungsmöglichkeiten umfassen sowohl medikamentöse als auch minimalinvasive Therapien. Aufgrund der weiterentwickelten technischen Möglichkeiten entscheiden sich Urologen immer häufiger für den Eingriff per Endoskop. Dieses wird über die Harnwege in die Niere eingeführt, um die Steine zu lokalisieren und gezielt zu entfernen. Ist der Nierenstein grösser als fünf Millimeter und damit grösser als die natürlichen Harnwege, muss er durch einen Laser zertrümmert werden.

Dabei fallen unterschiedlich grosse Bruchstücke an. Die grösseren können mit einem Greifer entfernt werden. Die kleinen Reste sind jedoch zu winzig, um sie mit den Greifinstrumenten zu fassen. Die in der Niere zurückbleibenden Fragmente können so innerhalb weniger Monate zu einem grossen Stein heranwachsen, der erneut Beschwerden auslöst. Dieses Problems hat sich die Purenum GmbH angenommen.

Biokompatibles Hydrogel bettet Nierensteinreste sekundenschnell ein
Das Mittel der Forscher im Kampf gegen die winzigen Steinreste ist ein Hydrogel, welches aus biokompatiblen Grundstoffen hergestellt wird. Es besteht aus zwei flüssigen Komponenten, die für einen guten Farbkontrast blau und gelb eingefärbt sind. Auf diese Weise kann der Operateur die Dosierung sehr genau steuern. Die Anwendung ist sehr einfach, weil die beiden Komponenten nicht gemischt werden müssen.
  • Als Erstes wird die blaue Komponente appliziert. Sie umfliesst und benetzt die Steinreste.
  • Im nächsten Schritt wird die gelbe Komponente zugegeben.
  • Die Zugabe der gelben Komponente führt innerhalb weniger Sekunden zur Gelbildung.
Dieses Gel ist fest genug, um die kleinen Steinreste im Inneren festzuhalten. Es ist auch elastisch genug, um mit einem Greifer gegriffen und durch enge Kanäle (wie ein Endoskop) gezogen werden zu können.

Zum Animationsvideo mediNiK® Hydrogel

So kann der Operateur das Gel mit den Steinresten problemlos via Endoskop aus der Niere herausziehen. Nach der Operation lässt es sich einfach auflösen, um die Steine analysieren zu können. «Unter dem Namen mediNiK®-basic soll es im zweiten Quartal dieses Jahres auf den Markt kommen», erläutert Manfred Peschka, CEO der Purenum GmbH.

Hundertprozentige Steinfreiheit mit mediNiK® möglich
«Der Begriff ›steinfrei‹ ist nicht genau beschrieben, es gibt mehrere Definitionen. Auch fehlen systematische Untersuchungen bei Patienten, die Auskunft geben über die während der OP geborgenen Steingrössen», sagt Dr. Ingo Grunwald, CTO bei Purenum, und fährt fort: «Hierfür lassen wir aktuell eine klinische Studie an fünf verschiedenen Standorten durchführen. Mit Abschluss der Studie können wir unser Leistungsversprechen untermauern, dass wir mit mediNiK® in der Lage sind, mehr von den kleinen Steinfragmenten zu entfernen als ohne den Einsatz unseres Hydrogels.» Das Medizinprodukt weckt mittlerweile auch internationales Interesse.PS

Quelle: Fraunhofer Gesellschaft/Medienmitteilung, 01.04.2022

Rosenbergstrasse 115
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon: +41 52 675 51 74
info@docinside.ch
www.docinside.ch

Handelsregistereintrag
Firmenname: DOCINSIDE AG
UID: CHE-412.607.286

Über uns
Bankverbindung

Schaffhauser Kantonalbank
8200 Schaffhausen
IBAN: CH76 0078 2008 2797 0810 2

Mehrwertsteuer-Nummer
CHE-412.607.286

Kontakte

Dr. med. Adrian Müller
Betrieb und Inhalte
adrian.mueller@docinside.ch

Dr. med. Richard Altorfer
Inhalte und Redaktion
richard.altorfer@docinside.ch

Dr. med. Christine Mücke
Inhalte und Redaktion
christine.muecke@docinside.ch

Copyright © 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Powered by Deep Impact / Spectra