Die CAR-T-Zelltherapie (Chimärer Antigenrezeptor T-Zelltherapie) ist eine Immuntherapie zur Behandlung von Krebs. Dabei werden dem Patienten T-Zellen entnommen und genetisch verändert, um sie gegen Krebszellen wirksam zu machen. Diese modifizierten T-Zellen erkennen und zerstören Krebszellen im Körper des Patienten – aber leider auch gesunde Blutzellen.
IGLV3-21R110: besonders aggressiver Verlauf
IGLV3-21R110 ist eine genetische Mutation, die mit einem besonders aggressiven Verlauf von bestimmten Formen des Lymphdrüsenkrebs in Verbindung gebracht wird. Patienten, die diese Mutation aufweisen, haben oft begrenzte Behandlungsoptionen und eine schlechtere Prognose.
Die Forschungsgruppen von Prof. Mascha Binder, Chefärztin für Medizinische Onkologie am Unispital Basel und Prof. Sebastian Kobold, LMU Klinikum München haben in einer soeben veröffentlichten Studie zeigen können, dass bestimmte Formen des Lymphdrüsenkrebs solche Mutationen an der Zelloberfläche tragen, und zwar als Teil ihres B-Zell-Rezeptors. Die Forscher des Unispitals Basel und der Universität Basel haben CAR T-Zellen entwickelt, die gegen diese krankheitsspezifischen Mutationen gerichtet sind und hochselektiv die Tumorzellen abtöten können, während sie gesunde Zellen verschonen. Das ist vielversprechend, da es möglicherweise zu einer wirksameren und besser verträglichen Behandlung führen könnte.
«Wir sind optimistisch, dass diese Forschung einen wichtigen Schritt hin zu einer neuen Art der Präzisionszelltherapie darstellen könnte und arbeiten weiter daran, Daten zur klinischen Anwendung unserer CAR-T-Zellen zu sammeln.», sagt Prof. Mascha Binder, Chefärztin für Medizinische Onkologie am Unispital Basel. Ziel ist es, das Konzept in Richtung einer Anwendung im Menschen weiterzuentwickeln. Erste Vorbereitungen für eine klinische Studie laufen derzeit zusammen mit weiteren Partnern am Unispital Basel an.PS