Während gutartige Weichteiltumoren recht häufig vorkommen, sind bösartige Tumoren der Weichteile und des Knochens insgesamt selten. Sarkom ist ein Sammelbegriff für verschiedene histologische Entitäten, bei denen sowohl die Diagnose als auch die Behandlung häufig anspruchsvoll sind. Dabei sind die ersten Behandlungsschritte entscheidend. Eine späte Sarkomdiagnose ist nachweislich mit einem schlechteren Outcome assoziiert. Dementsprechend sind eine technisch korrekte Biopsie und die fachliche Expertise der befundenden Fachperson essenziell.
Das KSW ist Gründungsmitglied des Swiss Sarcoma Network. Die gemeinsame Besprechung von Patienten aus mehreren Behandlungszentren erhöht die Exposition gegenüber diesen insgesamt seltenen Diagnosen und daraus abgeleitet die Behandlungserfahrung und -expertise. Im Rahmen des Swiss Sarcoma Network bietet das KSW auch externen Zuweisenden die Möglichkeit an, ihre Patientinnen und Patienten am Sarkomboard zu besprechen und sich dort fachlichen Rat einzuholen, ohne dass zwingend alle diagnostischen und therapeutischen Schritte am Zentrumsspital erfolgen müssen, was bei gutartigen Histologien oder einfachen klinischen Konstellationen durchaus sinnvoll ist. Umgekehrt können bei anspruchsvollen Behandlungsalgorithmen die Weichen frühzeitig richtig gestellt werden.
Die Behandlung von Sarkomen ist in vielen Fällen interdisziplinär. Diese Tatsache ist einerseits eine Herausforderung, andererseits aber auch ein Faszinationsmoment. Sie macht den Sarkombehandelnden täglich bewusst, dass sie auf das Miteinander, auf die fachliche Exzellenz der anderen Disziplinen angewiesen sind. Die Ernennung von PD Dr. med. Dr. phil. Christian Britschgi zum neuen Chefarzt Onkologie per 1. Oktober 2023 stärkt die onkologische Kompetenz am Sarkomzentrum Winterthur zusätzlich.PS