PIMS trat während der Pandemie in Erscheinung: Bei einigen Kindern kam es ein paar Wochen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu einer heftigen Entzündungsreaktion des Immunsystems, dem pädiatrischen multisystemischen inflammatorischen Syndrom (PIMS). Die Universitäts-Kinderspitäler Zürich und beider Basel lancierten mit acht weiteren grösseren Kinderspitälern der Schweiz eine nationale Studie, um die Behandlung von Patienten mit PIMS zu verbessern.
Weltweit verfügbar und günstiger: Methylprednisolon
Bisher bildeten Immunglobuline einen festen Bestandteil von PIMS-Therapien. Das Problem: Immunglobuline basieren auf menschlichen Blutspenden, sind teuer, rar und deshalb in vielen Ländern der Welt nicht erhältlich. Die Forscher der Kinderspitäler kommen in ihrer gemeinsamen Studie zum Schluss, dass sich das Steroid Methylprednisolon für die PIMS-Therapie mindestens ebenso eignet wie Immunglobuline. Das Steroid hat entzündungshemmende Eigenschaften und ist schnell wirksam.
Vor allem aber ist es weltweit verfügbar und im Vergleich zu anderen Therapieformen günstiger und sicherer in der Beschaffung und Anwendung. Diese Erkenntnis könnte weltweit, vor allem auch in Entwicklungsländern, zu einer massgeblichen Verbesserung der PIMS-Therapien beitragen.
PIMS ist mit dem Abflachen der Pandemie als Krankheitsbild seltener geworden. Da aber SARS-CoV-2 weiterhin in der Bevölkerung zirkuliert, ist davon auszugehen, dass auch PIMS in niedriger Frequenz auftreten wird.PS