- Die zweifache Impfung gegen COVID-19 reduzierte das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt von Rheumapatienten schon um beinahe 60 Prozent.
- Mit der dritten Impfung gelang dies sogar um mehr als 80 Prozent.
- Allein die dreifache COVID-19-Impfung vermochte zudem das Risiko der Sterblichkeit bei COVID-19 um über 70 Prozent reduzieren.
Dies zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie aus den Daten des Deutschen COVID-19-Rheumaregisters. Dafür analysierten Dr. Rebecca Hasseli mit weiteren Experten aus der Kommission COVID19 & Rheuma der DGRh insgesamt 2314 Fälle aus dem Zeitraum von Februar 2021 bis Juli 2022.
Die Gruppe der ungeimpften Patienten im Register diente für den Untersuchungszeitraum als Vergleichsgruppe. Insgesamt zeigt sich ein Rückgang der schweren Verläufe im Register über die Zeit hinweg. Dennoch betrug der Anteil an stationär behandelten bei ungeimpften Rheumapatienten 15 Prozent. Demgegenüber mussten lediglich 8 Prozent der zweifach geimpften und 3 Prozent der dreifach geimpften Rheumapatienten stationär behandelt werden.
Booster-Impfung verhindert schwere Verläufe
Der Einfluss der Impfungen war so gross, dass weitere Faktoren, wie Alter, Geschlecht und Rheumamedikamente hierfür nur eine untergeordnete Rolle spielten. «Ähnlich wie in der Allgemeinbevölkerung zeigt sich, dass die Booster-Impfung das Risiko für schwere Verläufe auch bei Rheumapatienten deutlich reduziert», sagt Prof. Dr. Christof Specker, Präsident der DGRh aus Essen und ebenfalls Mitglied der Kommission. Dies spreche für eine gute Wirksamkeit, auch unter Rheumamedikamenten.
Signifikanter Rückgang der Sterblichkeit
«Als Fazit der Arbeit können wir ableiten, dass die Booster-Impfung in dieser Gruppe an Rheumapatienten mit einem signifikanten Rückgang der Sterblichkeit bei Coronainfektion assoziiert war», betont der Sprecher der Kommission, Prof. Dr. Hendrik Schulze-Koops aus München. Bei ungeimpften Rheumapatienten, oder solchen, die aufgrund ihrer Erkrankung oder bestimmter Therapien keinen adäquaten Impfschutz ausgebildet haben, sollte der Einsatz von antiviralen Medikamenten bei Auftreten einer Coronainfektion in Erwägung gezogen werden, empfiehlt die DGRh.PS
Das Register COVID-19 & Rheuma baute die DGRh auf Initiative von Dr. Hasseli gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Giessen schon kurz nach Ausbruch der COVID-19-Pandemie in der ersten Jahreshälfte 2020 auf. Inzwischen sind in dem Register fast 7000 rheumakranke Menschen mit ihren Verläufen einer Corona-Infektion und ihrem Impfstatus geführt. Aus den Ergebnissen der Analysen lassen sich wichtige Informationen für einen besseren Schutz der Betroffenen ableiten und schliesslich Erkenntnisse für eine bessere Versorgung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gewinnen.