Die WHO definiert gesundes Altern als «einen Prozess der Entwicklung und Aufrechterhaltung der funktionellen Fähigkeiten, die das Wohlbefinden im Alter ermöglichen.» Das bedeutet, dass man schon als junger Mensch anfangen sollte, auf ein gesundes Alter hinzuarbeiten. Dabei spielt körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle. Die Leitlinie zu körperlicher Aktivität und Gesundheit der WHO empfiehlt für Erwachsene jeden Alters pro Woche mindestens 150 bis 300 Minuten moderate oder 75 bis 150 Minuten intensive Bewegung – oder einen entsprechenden Mix, der stets den individuellen Möglichkeiten angepasst werden sollte. Zusätzlich empfiehlt die WHO-Leitlinie ein möglichst umfassendes Training der Muskulatur an mindestens zwei Tagen pro Woche.
Cochrane Library Special Collection
Doch wie motiviert man Menschen von jung bis alt dazu, sich mehr zu bewegen? Welchen Effekt haben entsprechende Aufklärungskampagnen und Förderprogramme? Und wie gut lassen sich die günstigen Effekte von mehr Bewegung auf diverse Krankheiten wissenschaftlich belegen? Die Cochrane Campbell Global Ageing Partnership hat zu diesen Fragen eine Special Collection mit dem Titel «Körperliche Bewegung für ein gesundes Altern» veröffentlicht. Die Sammlung bündelt 13 relevante Cochrane Reviews aus zwei übergeordneten Themenbereichen.
Themenbereich 1: Förderung der körperlichen Aktivität für die Allgemeinbevölkerung
Themenbereich 2: Förderung der körperlichen Aktivität bei chronischen Erkrankungen
Leider erlaubt die Evidenz in den Reviews dieser Special Collection nicht immer klare Schlussfolgerungen. Das liegt zum einen an einem Mangel an guten Studien in diesem Bereich, für den es nur relativ wenig Forschungsmittel gibt. Zum anderen bergen manche Themen auch methodische Hürden, die nur schwer zu überwinden sind. Doch auch wenn Studien nicht immer eindeutige Antworten liefern: Über das Ziel «mehr Bewegung für ein gesundes Leben» herrscht doch große Einigkeit.PS