Home/Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck erhöhen die Sterblichkeit bei COVID-19 – vor allem bei Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren

Übergewicht, Diabetes und Bluthochdruck erhöhen die Sterblichkeit bei COVID-19 – vor allem bei Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren

Fettleibigkeit, ein gestörter Blutzuckerstoffwechsel und Bluthochdruck erhöhen bei jungen Erwachsenen und Menschen im mittleren Lebensalter das Risiko an COVID-19 zu sterben auf ein Mass, welches sonst nur bei älteren Menschen beobachtet wird. Das zeigt eine aktuelle Studie, die auf Daten des europäischen Fallregisters für Patienten mit SARS-CoV-2-Infektion (LEOSS) basiert.

DDG23.5.20222"
Ältere Menschen und insbesondere Männer haben ein besonders hohes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und daran zu sterben. Auch Fettleibigkeit und erhöhte Blutzuckerwerte gelten als potenzielle Risikofaktoren für schwere COVID-19-Verläufe. Welchen Effekt jedoch mehrere Vorerkrankungen in Kombination auf den Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion haben, wurde bislang noch nicht ausreichend untersucht.

Um herauszufinden, ob Übergewicht, Diabetes und ein erhöhter Blutdruck, die Schwere einer COVID-19-Erkrankung beeinflussen und die damit einhergehende Sterblichkeit erhöhen, haben Forschende, unter anderem des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), des IDM (Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen des Helmholtz Munich an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen), und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF), Daten von insgesamt 3.163 Patienten mit einer SARS-CoV-2-Infektion aus dem europäischen Fallregister LEOSS ausgewertet.

«Dabei zeigte sich, dass Fettleibigkeit, ein gestörter Blutzuckerstoffwechsel und ein Bluthochdruck einen additiven Effekt auf die COVID-19-bedingte Sterblichkeit haben – und dies vor allem bei vergleichsweise jüngeren Erkrankten im Alter zwischen 18 und 55 Jahren», erläutert Professor Dr. med. Norbert Stefan, Erstautor der Studie. Weiterhin kam die Untersuchung zu dem Schluss, dass Menschen dieser Altersgruppe mit allen drei Vorerkrankungen ein ähnlich erhöhtes Sterberisiko haben, wie ältere Menschen (56-75 Jahre), die metabolisch gesund und nicht fettleibig waren. «Diese Erkenntnis hat immense Auswirkungen auf unseren Umgang mit der SARS-CoV-2-Infektion und den sogenannten Volkskrankheiten, denn bislang gingen viele Betroffene davon aus, dass ein jüngeres Alter weitgehend vor einer schweren Infektion mit COVID-19 schützt», so Stefan.

«Es ist daher besonders wichtig, die medizinische Überwachung und Therapie von jüngeren COVID-19- Patienten zu intensivieren. Insbesondere dann, wenn entweder Übergewicht, ein Diabetes oder ein erhöhter Blutdruck vorliegen», sagt Letzt-Autor der Studie Professor Dr. med. Andreas Birkenfeld. Aufbauend auf ihren langjährigen Erkenntnissen zur wichtigen Rolle von Übergewicht und einer gestörten Stoffwechsellage für die Entstehung von schwerwiegenden Erkrankungen hatten Stefan, Birkenfeld und Kollegen schon früh im Verlauf der COVID-19-Pandemie auf diese Risiken hingewiesen.PS

  • Zur Originalpublikation
Stefan N et al.: Obesity and Impaired Metabolic Health Increase Risk of COVID-19-Related Mortality in Young and Middle-Aged Adults to the Level Observed in Older People: the LEOSS Registry. Frontiers in Medicine (2022); DOI: doi.org/10.3389/fmed.2022.875430

Quelle: Deutsche Diabetesgesellschaft (DDG)/Pressemitteilung, 16.05.2022

Rosenbergstrasse 115
8212 Neuhausen am Rheinfall
Telefon: +41 52 675 51 74
info@docinside.ch
www.docinside.ch

Handelsregistereintrag
Firmenname: DOCINSIDE AG
UID: CHE-412.607.286

Über uns
Bankverbindung

Schaffhauser Kantonalbank
8200 Schaffhausen
IBAN: CH76 0078 2008 2797 0810 2

Mehrwertsteuer-Nummer
CHE-412.607.286

Kontakte

Dr. med. Adrian Müller
Betrieb und Inhalte
adrian.mueller@docinside.ch

Dr. med. Richard Altorfer
Inhalte und Redaktion
richard.altorfer@docinside.ch

Dr. med. Christine Mücke
Inhalte und Redaktion
christine.muecke@docinside.ch

Copyright © 2021 Alle Rechte vorbehalten.
Powered by Deep Impact / Spectra