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Verbessern Spezialsonden die Ultraschallbildgebung bei Menschen mit Adipositas?

Eine Studie der Universitätsmedizin Leipzig hat untersucht, inwieweit Adipositas die Qualität des Ultraschalls bei der Untersuchung von Leber und Nieren beeinträchtigt. Zudem wurde geprüft, ob Hochleistungssonden die anatomische Darstellung per Ultraschallbild bei diesen Patienten verbessern können.

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Die Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane spielt eine zentrale Rolle als diagnostisches Instrument und wird bei vielen Beschwerden als erste Massnahme empfohlen. Im Vergleich zu anderen bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) ist Ultraschall leicht verfügbar, vermeidet eine unnötige Strahlenbelastung und kann bei fast jeder Person angewendet werden.

Jedoch ist bei Menschen mit Übergewicht die Genauigkeit dieser Methode meist eingeschränkt, da anatomische Strukturen schlechter dargestellt werden können. Bisher ist aber nicht hinreichend erforscht, ab welchem Grad des Übergewichts die Ultraschalldiagnostik nicht mehr ausreichend präzise ist.

Je höher der Body-Mass-Index, desto schlechter die Bildqualität
In einer aktuellen klinischen Studie der Universitätsmedizin Leipzig fanden Forscher heraus, dass die Qualität des Ultraschalls bei Leber- und Nierenuntersuchungen bei Patienten mit Adipositas deutlich beeinträchtigt ist. «Die Ergebnisse zeigten: Je höher der Body-Mass-Index der Teilnehmer, desto schlechter war auch die Bildqualität des Ultraschalls.»

Matrixtechnologie verbessert die Qualität bei adipösen Personen
Ausserdem wurde deutlich: Moderne Ultraschallsonden mit Matrixtechnologie verbessern die Qualität der Ultraschallabbildung», erklärt Prof. Dr. Thomas Karlas, Studienleiter und korrespondierender Autor der aktuellen Publikation. Die Matrixsonden besitzen eine verbesserte Sende- und Empfangstechnologie und erreichen dadurch eine höhere Eindringtiefe in das Gewebe. Somit kann eine bessere diagnostische Genauigkeit bei Risikopatienten erreicht werden. Bislang gab es noch keine ausreichende wissenschaftliche Bestätigung der Leistungsfähigkeit der Matrixsonden bei Personen mit Übergewicht.

Die aktuellen Daten zeigen, dass die relativ teuren Spezialsonden für Ultraschallgeräte einen relevanten Mehrwert bieten können. Bei den 40 Teilnehmern der Studie wurde eine hoch standardisierte Ultraschalluntersuchung des Bauchraums mit drei verschiedenen Sonden, Standardsonde versus zwei Hochleistungssonden, durchgeführt. Untersucht wurden die Leber und die rechte Niere bei Menschen mit verschiedenen Graden des Übergewichts. Die Qualität der Ultraschalluntersuchung wurde anhand eines Punktescores bewertet.

«Insbesondere an Zentren, die auf die Versorgung von Patienten mit Adipositas spezialisiert sind, etwa im Bereich der Diabetologie, der Ernährungsmedizin oder der Adipositas-Chirurgie, sollten für die Untersuchung des Bauchraums Ultraschallgeräte mit Matrixsonden vorgehalten werden», empfiehlt Prof. Karlas.

Bildqualität wie bei schlanken Personen wird nicht erreicht
Gleichzeitig weist er aber auch auf ein Problem hin: «Auch wenn Matrixsonden die Ultraschallqualität bei Adipositas verbessern, wird häufig nicht die Qualität erreicht, die bei schlanken Vergleichspersonen ermittelt wurde. Übergewicht bleibt also eine Herausforderung – sowohl als Ursache von Folgeerkrankungen, zum Beispiel metabolische Lebererkrankungen – aber auch als Limitation verbreiteter diagnostischer Methoden.»

In einem Folgeprojekt soll untersucht werden, ob spezialisierte Ultraschall-Anwendungen, wie die Bestimmung des Leberfettgehalts und der Lebersteifigkeit, mit den Hochleistungssonden besser als mit üblichen Methoden funktioniert.PS

  • Zur Originalpublikation
Heiniz S, Müller J et al.: The application of high performance ultrasound probes increases anatomic depiction in obese patients. Scientific Reports. 2023;13, Article number: 16297.

Quelle: Universität Leipzig/Presssemitteilung, 16.10.2023

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