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Wandel des Berufsbildes: Ärzte stellen zehn Forderungen zur Künstlichen Intelligenz KI in der Medizin

Darüber ist man sich einig: In Zukunft werden Anwendungen der Künstlichen Intelligenz KI den Menschen von der Geburt bis zum Tod in allen Belangen seiner Gesundheit begleiten. Das verursacht einen tiefgreifenden Wandel in der Medizin. Die Schweizer Ärztevereinigung FMH will diesen Prozess im Schweizer Gesundheitswesen mitprägen. Sie gibt deshalb in einer Broschüre einen Überblick über die Künstliche Intelligenz im ärztlichen Umfeld. Zudem stellt die FMH zehn Forderungen hinsichtlich des medizinischen Einsatzes der Künstlichen Intelligenz. Lesen Sie die sechs wichtigsten KI-Anwendungen in der Medizin und die zehn KI-Forderungen der FMH.

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Die sechs wichtigsten Künstliche Intelligenz(KI)-Anwendungen in der Medizin
  1. Diagnoseunterstützung: KI-Systeme können verwendet werden, um bei der Diagnose von Krankheiten zu helfen, indem sie Bilder, Scans und andere medizinische Daten mittels klinischer Entscheidungsunterstützungssysteme (Clinical Decision Support Systems CDSS) analysieren. Dabei können KI-Algorithmen helfen, Tumore auf Magnetresonanztomografie(MRT)-Bildern zu identifizieren oder Anomalien in Röntgenaufnahmen zu erkennen.
  2. Personalisierte Medizin: KI kann genutzt werden, um personalisierte Behandlungspläne für Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Durch die Analyse von Patientendaten wie Genomsequenzierung, elektronischen Patientenakten und klinischen Studien kann KI helfen, die richtige Behandlung für jede Patientin und jeden Patienten individuell zu bestimmen.
  3. Medikamentenentwicklung: KI kann eingesetzt werden, um die Entdeckung und Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen. KI-Algorithmen können genutzt werden, um grosse Mengen an Daten zu durchsuchen und potenzielle Wirkstoffe zu identifizieren, die für die Behandlung von Krankheiten geeignet sein könnten.
  4. Patientenmonitoring: KI kann den Behandlungsfortschritt und die Medikamenteneinhaltung überwachen. Damit lassen sich etliche zeitraubende persönliche ärztliche Konsultationen durch zeitsparende virtuelle und telemedizinische Konsultationen ersetzen.
  5. Robotereinsatz: In der Medizin können Roboter und automatisierte Systeme eingesetzt werden, um komplexe Operationen durchzuführen oder medizinische Instrumente zu führen. KI-basierte Robotik kann auch für die Rehabilitation und die Pflege genutzt werden, insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen.
  6. Automatisierung von Verwaltungsaufgaben: KI reduziert den Aufwand von sich wiederholenden administrativen Arbeitsabläufen wie die Eingabe von Patientendaten und ermöglicht die automatisierte Überprüfung von Labordaten und Bildgebungsergebnissen. Auch können Chatbots oder automatisierte Antwortsysteme in der Patientenkommunikation helfen, Routinefragen zu beantworten.

Mögliche Künstliche Intelligenz(KI)-Anwendungen entlang des Lebens In der Broschüre «Künstliche Intelligenz im ärztlichen Alltag» zeigt die Ärztevereinigung FMH die folgenden möglichen KI-Anwendungen entlang des Lebens:

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Bild: Medinside

Die zehn Künstliche Intelligenz(KI)-Forderungen der Ärztevereinigung FMH
  1. Das KI-System soll die menschliche Intelligenz und die persönliche Beziehung zwischen Arzt und Patient stärken und nicht ersetzen.
  2. Das KI-System muss sich an den Prinzipien der evidenzbasierten Medizin (EbM) orientieren.
  3. Die Leistungen eines KI-Systems müssen wirkungsvoll und nutzbringend sein. Sie sollen administrative Prozesse vereinfachen und Ärzte davon entlasten.
  4. Das KI-System muss regelmässig überprüft werden. Es sind unverzüglich Korrekturen vorzunehmen, wenn sich solche Korrekturen aufgrund der Überprüfung als geboten erweisen.
  5. Ärzte bleiben in Abstimmung mit ihren Patienten Entscheidungsträger in Bezug auf den Einsatz und den Umgang mit dem KI-System.
  6. Dem KI-System muss eine «Gebrauchsanleitung für Ärzte» beiliegen.
  7. Ärzten muss für den Einsatz und Umgang mit KI-Systemen ein angemessenes Ausbildungsangebot, Weiterbildungsangebot und Fortbildungsangebot zur Verfügung gestellt werden.
  8. Bei der Entwicklung von KI-Systemen müssen Ärzte sowie Patienten in die Definition der Nutzungsanforderungen einbezogen werden.
  9. Ärzte müssen über den Einsatz von KI-Systemen, die ihre Arbeit indirekt beeinflussen, informiert werden.
  10. Es muss eine nationale Dateninfrastruktur geschaffen werden, die es ermöglicht, die KI-Systeme mit grossen qualitativ hochwertigen, annotierten, medizinischen Datensätzen zu trainieren, zu testen und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse durch eine robuste Validierung sicherzustellen.

Wandel des ärztlichen Berufsbildes Klar: Einiges können intelligente Maschinen besser als der Mensch. Eine vollständige Übernahme der ärztlichen Aufgaben durch die Künstliche Intelligenz KI ist aber nicht in Sicht. Aber: Wenn KI mehr und mehr administrative und medizinische Aufgaben meistert, können sich Ärzte anspruchsvollen Aufgaben widmen, die nicht von einer Maschine übernommen werden können. Die Rollenzuweisung zwischen Ärzten und KI ist somit die Grundlage des zukünftigen ärztlichen Berufsbilds. Ärztinnen und Ärzte sollten diesen Prozess aktiv mitgestalten und sich diesem Wandel mit einer positiven Grundhaltung stellen.PS


Zur FMH-Broschüre «Künstliche Intelligenz im ärztlichen Alltag»


Quelle: ABC Ärzteberatung/Medienmitteilung, 08.08.2023

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