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Wie wirkt Kaltplasma bei diabetischem Fusssyndrom?

Eine Forschungsarbeit am Diabeteszentrum, Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Universitätsklinikum Ruhr-Universität Bochum, klärt molekulare Wirkmechanismen.

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Kaltes atmosphärisches Plasma beschleunigt die Wundheilung bei oberflächlichen, chronisch infizierten diabetischen Fussulzera - das konnten Ärzte und Wissenschaftler des HDZ NRW, Bad Oeynhausen, erstmals vor zwei Jahren belegen. Nun leistet die Doktorarbeit von Jonas Hiller am Diabeteszentrum einen Beitrag zur Klärung der Wirkmechanismen.

Jonas Hiller hat die biologischen Effekte der Plasmatherapie näher untersucht und dabei herausgefunden, welche molekularen Zusammenhänge für die Verbesserung der Wundheilung bei diabetischem Fusssyndrom verantwortlich sind.

Kaltplasma wirkt aber wie?
Das Management von chronischen Wunden zählt zu den grossen Herausforderungen in der Behandlung von Menschen mit Diabetes mellitus. Die Kaltplasmatherapie ist eine wirksame und gut verträgliche Behandlungsoption. Bislang noch kaum erforscht sind die genauen molekularen Ursachen, die zu einem beschleunigten und schnelleren Wundverschluss führen. Durch Analyse von Wundsekret wurden daher bestimmte Wachstumsfaktoren, Entzündungsparameter und beteiligte Enzyme über einen Behandlungszeitraum von 14 Tagen beobachtet.

Prospektive, randomisierte, patientenverblindete Studie
In der prospektiven, randomisierten, patientenverblindeten klinischen Studie konnte Jonas Hiller regelmässig Wundflüssigkeiten von 27 Läsionen (14 mit Kaltplasmatherapie, 13 mit Plazebo behandelt) mittels Multiplex-ELISA-Verfahren untersuchen.
  • Bei der Kaltplasmagruppe wurden erhöhte Spiegel der Wachstumsfaktoren FGF-2 und VEGF-A im Vergleich zur Placebogruppe gemessen.
  • Zudem waren die Werte bei den Interleukinen 1 alpha und 8 sowie dem Tumornekrosefaktor alpha erhöht.
«Die Ergebnisse belegen erstmalig, dass die Kaltplasmatherapie auch im Menschen die Ausschüttung bestimmter Wachstumsfaktoren anregen kann. Damit wird die klinisch nachgewiesene Wundheilung auf molekularer Ebene verstehbar», betont Forschungsleiter PD Dr. rer. nat. Bernd Stratmann. «Das war zuvor nur in einigen wenigen In-vitro- und Nagetierexperimenten, nicht jedoch für Menschen mit Diabetes mellitus beschrieben.»PS

Zur Originalpublikation
Hiller J et al: Enhanced growth factor expression in chronic diabetic wounds treated by cold atmospheric plasma. Diabet Med. 2022 Jun;39(6):e14787. doi: 10.1111/dme.14787.

Quelle: Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ/NRW)/Pressemiotteilung, 12.08.2022

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