Alle Jahre wieder gibt der Bund seinen Impfplan heraus. Dies unabhängig davon, ob Änderungen vorgenommen wurden oder nicht. Für 2023 geben das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) nun zwei Neuerungen und Anpassungen bekannt.
Die Empfehlungen zur Impfung gegen
Covid-19 und gegen
Mpox (Affenpocken) sind nicht Teil des Impfplans 2023. Sie werden auf zwei verschiedenen BAG-Webseiten publiziert.
Impfung gegen Windpocken
Die EKIF und das BAG haben die Empfehlungen zur Impfung gegen Varizellen (Windpocken) re-evaluiert. Ziel sei es, alle Säuglinge und noch nicht infizierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis zum Alter von 39 Jahren einerseits vor Varizellen, andererseits zusätzlich auch vor einem später im Leben auftretenden Herpes Zoster zu schützen.
Konkret: Die Impfung gegen Varizellen wird neu als Basisimpfung für alle Säuglinge im Alter von neun und zwölf Monaten empfohlen (2-Dosen-Impfschema). Diese soll vorzugsweise mit einem kombinierten, quadrivalenten Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen erfolgen (MMRV).
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Alter zwischen 13 Monaten und 39 Jahren, die bislang noch nicht an Varizellen erkrankt waren und die noch nicht insgesamt zwei Impfdosen erhalten hatten, wird eine Nachholimpfung empfohlen.
Die Kosten für die Basis- und Nachholimpfung übernimmt die obligatorische Krankenpflegeversicherung.
Meningokokken B
Seit August 2020 ist in der Schweiz ein Impfstoff zum Schutz vor Infektionen mit Meningokokken der Serogruppe B für Personen im Alter von elf bis 24 Jahren zugelassen.
Für definierte Personengruppen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko ab dem Alter von zwei Monaten raten das BAG und die EKIF seit Mai 2022 die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B zusätzlich zur bereits bestehenden Impfempfehlung gegen Meningokokken der Serogruppen A, C, W, Y empfohlen.
Das Impfschema ist altersabhängig. Die Kosten der Impfung (definierte Risikogruppen) übernimmt die obligatorische Krankenpflegeversicherung.PS
Impfplan: die Verantworlichen
Der Schweizerische Impfplan wird mit einem umfassenden Analyserahmen regelmässig vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) – bestehend aus Ärzten der Pädiatrie, Allgemeinmedizin, Inneren Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Infektiologie sowie Präventivmedizin – überarbeitet.
Dies geschieht aufgrund neuer Entwicklungen von Impfstoffen, neuer Erkenntnisse über deren Wirksamkeit und Sicherheit, Veränderungen der epidemiologischen Lage in der Schweiz sowie basierend auf den Empfehlungen der WHO-Expertengruppen.