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Digital Trends Survey 2022: Nachsorge und Prävention

2022 hat die FMH den dritten «Digital Trends Survey» durchgeführt. Der Schwerpunkt der diesjährigen Umfrage lag auf digitalen Anwendungen, welche die Nachsorge und Prävention unterstützen.

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Der «Digital Trends Survey» zeigt Nutzungsmuster und Anwendungsverbreitung sowie die Bedürfnisse der Ärzteschaft und der Bevölkerung hinsichtlich neuer digitaler Anwendungen in der ambulanten Gesundheitsversorgung auf. Die aus dem «Digital Trends Survey» gewonnen Erkenntnisse dienen der FMH und anderen Akteuren im Gesundheitswesen, den zukünftigen Kurs des digitalen Wandels nutzenorientiert und auf Basis von soliden Fakten zu begleiten und mitzugestalten.

«Digital Trends Survey» folgt «Patient Journey»
Der «Digital Trends Survey» folgt der sogenannten «Patient Journey» vor, während und nach der Behandlung. Während der erste «Digital Trends Survey» von 2019 auf digitale Anwendungen vor einer Behandlung fokussierte, konzentrierte sich die Umfrage von 2021 auf digitale Gesundheitsanwendungen, die während der Behandlung eingesetzt werden können. Der aktuelle «Digital Trends Survey» beleuchtet abrundend digitale Anwendungen, welche die Patienten nach einer Behandlung respektive bei der Nachsorge und bei der Prävention unterstützen.

Zwischen Dezember 2021 und Januar 2022 sind im Auftrag der FMH von gfs.bern 487 ambulant tätige Ärzte sowie 2002 Einwohner der Schweiz zu digitalen Trends in der ambulanten Gesundheitsversorgung «nach der Behandlung» befragt worden.

Zurückhaltender Einsatz von digitalen Anwendungen bei Prävention und Nachsorge
Der «Digital Trends Survey» weist nach, dass bisher nur wenige Ärzte digitale Gesundheitsapplikationen zu Präventions- oder Nachsorgezwecken in der eigenen Praxis oder der eigenen Institution anbieten. Nur knapp jeder siebte Arzt schöpft nach eigenen Angaben das gegenwärtige Potenzial der digitalen Gesundheitsversorgung aus. In der Schweizer Bevölkerung denkt jede fünfte Person, dass sie das Potenzial bereits ausnutzt.

Die Ärzteschaft kennt die Mehrzahl der in der Umfrage genannten Gesundheits-Apps nicht und gibt an, dass es schwierig ist, den Überblick über die digitalen Gesundheitsanwendungen pro Krankheitsbild zu behalten. 85 Prozent der befragten Ärzte bestätigen jedoch, dass die Nutzung digitaler Möglichkeiten für die Gesundheitsversorgung wichtig ist. Jene Ärzte, die bereits digitale Anwendungen zur Unterstützung von Prävention und Nachsorge einsetzen, geben an, gute bis sehr gute Erfahrungen damit gemacht zu haben.

Ärzteschaft fordert Unterstützung bei der Verwendung von digitalen Gesundheitsapplikationen
Weshalb werden digitale Anwendungen bis heute noch zurückhaltend in der Praxis eingesetzt, obwohl der Nutzen zur Unterstützung von Prävention und Nachsorge von der Ärzteschaft mehrheitlich bestätigt wird? Die Auswertung des «Digital Trends Survey» zeigt auf, was es braucht, damit sich digitale Gesundheitsanwendungen zu einer ernst zu nehmenden therapiebegleitenden Massnahme entwickeln und Teil des ärztlichen Alltags werden können:
  • eine nationale Bewertungsstelle, die den medizinischen Mehrwert von digitalen Gesundheitsanwendungen beurteilt;
  • ein angemessenes Aus-, Weiter-, Fortbildungsprogramm für den Einsatz und den Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen für die Ärzteschaft sowie für Patientinnen und Patienten;
  • eine adäquate Abbildung der digitalen medizinischen Leistungen im Tarif.

Digitale Gesundheitsanwendungen ersetzen Ärzte nicht, können jedoch unterstützend wirken
Zwei Drittel der Ärzteschaft ist überzeugt, dass digitale Gesundheitsapplikationen eine hohe digitale Kompetenz und ein hohes Gesundheitswissen seitens der Patienten voraussetzen. Ärzte sowie nicht digitalaffine Patienten benötigen eine Schulung für den Einsatz und den Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen. Nur so können letztere nutzenbringend in den Behandlungsprozess integriert werden.

Überdies ersetzen digitale Gesundheitsanwendungen nicht den persönlichen Kontakt der Patienten mit ihren Ärzten. Vielmehr liegt die Aufgabe der digitalen Gesundheitsanwendungen darin, die Beziehung zwischen Ärzteschaft und Patienten zu fördern und zu verbessern sowie ihre Unterstützungsfunktion bei Prävention und Nachsorge zu erfüllen.PS

Zum Digital Trends Survey 2022

Quelle: FMH/Pressemitteilung, 03.08.2022

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