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imageDas Operationsteam setzte beim Eingriff den HEARO-Operationsroboter ein. Bild: Insel Gruppe.

Inselspital: Erste roboterassistierte Operation bei seltener Innenohrerkrankung

Erstmals weltweit haben Berner Chirurginnen und Chirurgen eine Patientin mit Superiorer Bogengangsdehiszenz mit roboterassistierter Präzisionschirurgie behandelt. Das Team nutze dabei den eigens entwickelten HEARO-Operationsroboter.

Sarah Bourdely20.8.20254"
Medizinischer Durchbruch am Inselspital Bern: Erstmals haben Ärztinnen, Ärzte und Forschende eine seltene Innenohrerkrankung mithilfe roboterassistierter Präzisionschirurgie behandelt.

Die Patientin mit Superiorer Bogengangsdehiszenz (SCDS) erhole sich gut, ihre belastendsten Symptome haben sich deutlich gebessert und ihr Hörvermögen blieb erhalten, wie das Inselspital in einer Medienmitteilung bekannt gibt.
Meilenstein in der Ohrenchirurgie
Zum Einsatz kam der HEARO-Operationsroboter, entwickelt am Inselspital und am ARTORG Center for Biomedical Engineering Research der Universität Bern unter Leitung von Prof. Dr. Marco Caversaccio.
«Diese Technologie erlaubt uns, die empfindlichen Strukturen des Innenohrs mit submillimetergenauer Präzision zu erreichen». Dr. Philipp Aebischer, ARTORG.
Das System wurde vom Schweizer Medizintechnikunternehmen Cascination auf den Markt gebracht und ist bereits für Cochlea-Implantationen etabliert. Der nun erfolgte Eingriff am Gleichgewichtsorgan markiert laut Inselspital einen Meilenstein in der minimalinvasiven Ohrenchirurgie.
Hybrid-Eingriff gegen belastende Symptome
Die Patientin litt seit Jahren an Symptomen wie Autophonie (verstärkte Wahrnehmung eigener Körpergeräusche), pulsierenden Ohrgeräuschen und durch Druck ausgelöstem Drehschwindel. Beim Eingriff bohrte der Roboter zwei winzige Zugänge zum betroffenen Gleichgewichtskanal. Anschliessend verschlossen die Chirurginnen und Chirurgen den Kanal manuell.

«Durch die Anpassung des Arbeitsablaufs für Cochlea-Implantationen an diese seltene Erkrankung konnten wir die Patientin mit höchster Genauigkeit und minimaler Belastung des Gleichgewichtsorgans behandeln», erklärt Dr. Philipp Aebischer, Gruppenleiter im Hearing Research Laboratory am ARTORG, in der Mitteilung.
Virtuelle Planung als Sicherheit
Vor dem klinischen Einsatz simulierte das Team den Eingriff anhand von CT-Aufnahmen und testete das Vorgehen an einem künstlichen Felsenbein. So konnte die Sicherheit und Machbarkeit des Verfahrens gewährleistet werden.

Die Behandlung mit dem HEARO-Operationsroboter. Video: Cascination.
«Das erfolgreiche Ergebnis eröffnet neue Möglichkeiten, den Einsatz von Operationsrobotern über die Cochlea-Implantation hinaus auch auf andere anspruchsvolle Eingriffe im Bereich des Ohres und angrenzender Strukturen auszuweiten», sagt Prof. Dr. Georgios Mantokoudis, leitender Operateur des Falls und Stellvertretender Chefarzt der HNO-Klinik am Inselspital. Er geht davon aus, dass die roboterassistierte Präzisionschirurgie künftig das gesamte Feld der Ohrenchirurgie nachhaltig verändern könnte.

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