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Kann COVID-19-Impfung das Diabetesrisiko senken?

Diabetes ist ein Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf, und umgekehrt macht eine Infektion mit dem Coronavirus es wahrscheinlicher, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Ein Forschungsteam des Deutschen Diabetes-Zentrums, der Universität Duisburg-Essen und der Firma IQVIA ist jetzt der Frage nachgegangen, ob eine COVID-19-Impfung das Risiko für Typ-2-Diabetes beeinflusst.

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Bislang gab es zwar eine Reihe von Einzelfallstudien, aber keine Beobachtungsstudien mit grösseren Probandenzahlen, die einen Zusammenhang zwischen COVID-19-Impfung und Diabetesrisiko evaluierten.

Studie anhand von Datenbankauswertung
Prof. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, Prof. Karel Kostev vom Forschungsunternehmen IQVIA in Frankfurt und Studienleiter Prof. Wolfgang Rathmann vom Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum in Düsseldorf werteten eine Datenbank aus, die auf einer repräsentativen Auswahl von insgesamt 970 Arztpraxen aus ganz Deutschland beruht und anonymisiert Informationen zu Erkrankungen und Behandlungen speichert.

So flossen in die Studie Daten von 6198 Patienten ein, die im Zeitraum zwischen 1. April 2021 und 31. März 2022 zum ersten Mal gegen COVID-19 geimpft wurden und sechs Monate vor oder nach der Impfung eine erstmalige Diagnose eines Typ-2-Diabetes erhielten. Anschliessend verglichen die Forscher die Anzahl der erstmaligen Diabetesdiagnosen in dem halben Jahr vor und nach der Impfung.

«Dieses Studiendesign hat den grossen Vorteil, dass die Betroffenen gewissermassen mit sich selbst verglichen werden. Somit können Risikofaktoren wie Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und körperlicher Aktivität in den miteinander verglichenen Zeitintervallen als weitgehend gleich betrachtet werden», erläutert Erstautor Prof. Bernd Kowall.

COVID-19-Impfung senkt Diabetesrisiko
Das überraschende Ergebnis:
  • Die Zahl der Diabetesdiagnosen nach der Impfung fiel geringer aus als im gleich langen Zeitraum vor der Impfung:
  • 3333 Diagnosen wurden vor der Impfung gestellt, 2619 nach der Impfung und 246 am Tag der Impfung.
  • Laut dieser Studie kann eine COVID-19-Impfung somit das Diabetesrisiko um relativ 21 Prozent senken, was etwa einem Fünftel entspricht.

Andere Studien mit vergleichbaren Ergebnissen
Anfangs hatten die Forscher die Daten eher vorsichtig interpretiert und gefolgert, dass sich das Diabetesrisiko nach der Impfung nicht erhöht. Weitere Studien aus den USA und Hongkong zeigen mittlerweile vergleichbare Ergebnisse. In einer weiteren Studie wurde sogar beobachtet, dass sich das Diabetesrisiko umso stärker senkte, je höher die Zahl der Impfdosen war. «Unklar ist jedoch, wie der zugrundeliegende Mechanismus aussieht», so Prof. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes-Zentrum. «Hierzu sind experimentelle Grundlagenstudien notwendig.»PS


Quelle: Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Pressemitteilung vom 25.01.2024

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