Mehrere Merkmale einer schlechten Prognose, wie beispielsweise die anatomische Lage, Stadium zum Zeitpunkt der Erkrankung, Rasse und ethnische Zugehörigkeit, sind bei unter 30-Jährigen bereits untersucht worden, der Zusammenhang mit einer schlechten Prognose aber blieb unklar. Calderillo-Ruiz et al. haben nun bei jungen mexikanischen Erwachsenen mit der Diagnose CRC, die am National Cancer Institute behandelt wurden, klinisch-pathologische Merkmale und deren Aus- wirkungen auf das Gesamtüberleben beschrieben.
Eingeschlossen in die retrospektive Beobachtungsstudie wurden Patienten, die zwischen 2004 und 2020 behandelt wurden. Von den insgesamt 3652 Patienten, bei denen in diesem Zeitraum ein kolorektales Karzinom diagnostiziert wurde, waren 194 30 Jahre alt oder jünger. Häufiger als in den anderen beiden Altersgruppen (Erwachsene 31– 70 Jahre sowie Ältere > 70 Jahre) waren sie bereits in einem klinischen Stadium IV (48 vs. 34 vs. 29%), und häufiger waren Männer betroffen (62 vs. 50 vs. 53%). Ausserdem lag bei 55% der Patienten ≤ 30 Jahre ein schlechter Differenzierungsgrad vor.
Dass immer mehr Junge an einem kolorektalen Karzinom erkranken, sei ein Schlüsselindikator für einen risikoreichen Lebensstil sowie mangelnde Vorsorgeuntersuchungen und deutet oft auf eine Tumorlast sowie eine schlechte Prognose hinsichtlich des Gesamtüberlebens hin. Mü
Calderillo-Ruiz G et al.: Young age as bad prognosis of colorectal cancer, An earlier screening needed? World Congress on Gastrointestinal Cancer, 29. Juni bis 2. Juli, Barcelona, Spanien, Poster 147.