Krebsliga informiert: Darmkrebsvorsorge künftig bis 74 Jahre bezahlt
Die Schweiz passt sich den internationalen Empfehlungen an: Ab dem 1. Juli wird das Screening auch für Menschen zwischen 70 und 74 Jahren von der Grundversicherung übernommen.
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Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen in der Schweiz: Jährlich erkranken rund 4’500 Menschen, etwa 1’600 sterben an den Folgen. Dabei liesse sich ein grosser Teil dieser Todesfälle durch rechtzeitige Vorsorge vermeiden.
Bisher galt eine Altersgrenze von 69 Jahren – obwohl über die Hälfte der Neuerkrankungen erst jenseits dieses Alters auftritt.
Ab dem 1. Juli 2024 übernimmt die Grundversicherung in der Schweiz die Kosten für die Früherkennung von Darmkrebs bis zum Alter von 74 Jahren. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) hat einem entsprechenden Antrag der Krebsliga Schweiz und ihrer Partnerorganisationen zugestimmt.
Früherkennung rettet Leben
Die Krebsliga empfiehlt Personen ab 50 Jahren alle zwei Jahre einen Blut-im-Stuhl-Test (FIT) oder alle zehn Jahre eine Koloskopie. Dass nun auch Menschen zwischen 70 und 74 Jahren von der Kassenleistung profitieren, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Chancengleichheit.
Die Schweiz orientiert sich damit an internationalen Standards: Die EU-Kommission etwa empfiehlt ein organisiertes Screening bis 74 seit 2003, viele europäische Länder haben das längst umgesetzt.
Informationen zu Darmkrebs, Unterstützung und Beratung. Quelle: Krebsliga.
Trotzdem gebe es Nachholbedarf, so die Krebsliga. In mehreren Kantonen fehle weiterhin ein flächendeckendes, franchisebefreites Vorsorgeprogramm. Zudem sei die Teilnahmerate am Screening zu niedrig – auch, weil viele Menschen nicht wissen, dass sich die Vorsorge an Personen ohne Symptome richtet.
Die Krebsliga setzt sich deshalb für eine bessere Information und den Ausbau organisierter Programme ein.
Weitere Informationen:
- Krebsliga Schweiz zur Darmkrebsvorsorge
