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Neue «Living Guideline» zum Lungenkarzinom

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie «Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms» aktualisiert und erstmals als eine «Living Guideline» herausgegeben, die jährlich aktualisiert wird.

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Grund dafür ist die grosse Dynamik bei der Behandlung von Lungenkrebs – neue Studienergebnisse sowie ständige Weiter- und Neuentwicklungen von Diagnose- und Therapieverfahren spielen dabei eine wichtige Rolle. Die kontinuierliche Aktualisierung der Leitlinie wurde von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie gefördert.

Aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse für die Praxis
«Das ist ein grosser Erfolg für die Pneumologie, denn so können aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse noch schneller für die Praxis zugänglich gemacht werden. Vor dem Hintergrund, dass das Lungenkarzinom immer noch die Krebserkrankung mit der höchsten Mortalitätsrate ist, kann das Menschenleben retten», würdigte DGP-Präsident Professor Wolfram Windisch diese beachtliche Leistung. Insgesamt sind im Rahmen der Living Guideline 15 neue Empfehlungen zur bestehenden S3-Leitlinie hinzugekommen, weitere 17 Empfehlungen wurden überarbeitet. Dazu zählen beispielsweise Aspekte bei der Immunchemotherapie, Molekularpathologie sowie der Nachsorge.

Aktualisierung mindestens einmal jährlich
Living Guidelines zeichnen sich dadurch aus, dass sie mindestens einmal jährlich aktualisiert werden müssen – während andere S3-Leitlinien in der Regel in einem Zeitraum von bis zu fünf Jahren aktualisiert werden. «Wir freuen uns sehr, dass wir es von den grossen onkologischen Entitäten hierzulande als erste geschafft haben, eine Living Guideline im Zeitraum von nur einem Jahr zu erarbeiten. Das ist ein Meilenstein, um die Situation für Lungenkarzinom-Patienten in Deutschland weiter zu verbessern», sagt Professor Wolfgang Schütte, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau. Er ist Koordinator der S3-Leitlinie, zusammen mit den Co-Koordinatorinnen Dr. Sylvia Gütz, St. Elisabeth-Krankenhaus Leipzig, und Dr. Wiebke Nehls, Helios-Klinikum Emil von Behring in Berlin. Er ergänzt: «Und es ist auf jeden Fall ein Signal für Kollegen auch anderer Fachbereiche, dass die Erarbeitung von Living Guidelines realisierbar ist.»

Wichtige Neuerungen bei neoadjuvanter Immunchemotherapie, Molekularpathologie und Nachsorge Insbesondere bei den früheren Lungenkarzinom-Stadien hat sich die Situation in den vergangenen Jahren sehr verändert – dem trägt die Living Guideline mit einigen Neuerungen nun Rechnung. So wurden zum Beispiel neue Empfehlungen zur neoadjuvanten Immunchemotherapie, die vor einer Operation eingesetzt wird, in den Krankheitsstadien I, II und III aufgenommen. Damit dies möglich ist, wurden im Kapitel «Molekularpathologie» immunhistologische Untersuchungen bei Patienten in frühen Krankheitsstadien ergänzt. Bei der Behandlung von Patienten mit Metastasen im Stadium IV gibt es ebenso neue Therapiemöglichkeiten – in Form neuzugelassener Substanzen und neuer Kombinationsmöglichkeiten von Substanzen. Schliesslich gibt es viele Veränderungen im Bereich «Nachsorge» – diese finden sich ebenfalls in der Living Guideline.

Living Guideline soll Erfolge bei der Krebsbekämpfung unterstützen «Auch wenn das Lungenkarzinom immer noch die höchste Mortalitätsrate unter den Krebserkrankungen aufweist, können wir viele Erfolge in den letzten Jahren vorweisen. So hat sich seit 2010, dem Erscheinungsdatum der ersten S3-Leitlinie zum Thema, die Fünf-Jahres-Überlebensrate von Patienten im Stadium IV fast verdoppelt. Umso wichtiger ist, dass wir den Wettlauf gegen die Zeit nicht verlieren, indem wir unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse noch schneller zusammentragen und veröffentlichen. Und dafür haben wir nun den Anfang gemacht», so Schütte.PS

Die aktualisierte Guideline wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) herausgegeben.

Zur S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms

Quelle: Deutsche Krebsgesellschaft (DKG), Pressemitteilung vom 21.03.2024

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