Biliäre Tumore nehmen weltweit zu und die Heilungschancen gelten als schlecht. Die Standardtherapie bei fortgeschrittenem Gallengangkrebs beruht bislang auf Chemotherapie mit den Therapeutika Gemcitabin und Cisplatin. Die Behandlung mit der körpereigenen Immunabwehr wird bei dieser Krebsart seit Jahren erforscht.
Ein internationales Forschungsteam unter Beteiligung von Professor Dr. Arndt Vogel von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnte nun im Rahmen der KEYNOTE-966-Studie nachweisen, dass das Gesamtüberleben der Patienten unter Zugabe des Immun-Checkpoint-Inhibitors Pembrolizumab verbessert wird.
«Unsere Studie zeigt eine statistisch eindeutige Verbesserung des Gesamtüberlebens und ein handhabbares Sicherheitsprofil bei Patientinnen und Patienten mit Gallengangkrebs», sagt Professor Dr. Arndt Vogel aus der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie und korrespondierender Letztautor der Studie.
Pembrolizumab plus Gemcitabin und Cisplatin
«Pembrolizumab plus Gemcitabin und Cisplatin stellt eine neue Behandlungsoption in der Erstlinienbehandlung für Patienten mit zuvor unbehandeltem metastasiertem oder inoperablem Gallengangskrebs dar.» In der KEYNOTE-966 zeigte sich insbesondere eine Wirksamkeit bei kaukasischen Patienten und bestätigt, dass die Immuntherapie nunmehr ein fester Bestandteil der systemischen Therapie der biliären Tumoren sein wird. Die KEYNOTE-966 Studie war dabei die grösste globale Studie, die jemals bei biliären Tumoren durchgeführt worden ist.
Die KEYNOTE-966-Phase-3-Studie wurde an 175 medizinischen Zentren weltweit durchgeführt und schloss 1069 Patienten ein. Per Zufallsverfahren erhielten die Studienteilnehmenden entweder eine Behandlung mit Pembrolizumab plus Gemcitabin und Cisplatin oder ein Plazebo plus Gemcitabin und Cisplatin.PS