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Phase-3-Studie: Medikament zeigt gute Wirksamkeit gegen Leberfibrose

Leberschäden aufgrund von Diabetes oder Übergewicht können zu Leberzirrhose und Lebertumoren führen. In einer klinischen Studie wurde die Wirksamkeit eines Medikaments untersucht, welches Leberschäden bei metabolischer Lebererkrankung stoppte und teils sogar rückgängig machen kann.

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Die «Stille» der Leber ist einer der Gründe dafür, weshalb Leberschäden, die am Ende in einer irreversiblen Leberzirrhose enden können, oft viel zu spät erkannt werden. Massive Leberschäden entstehen über Jahre und Jahrzehnte, in denen die Betroffenen keine Schmerzen oder andere Symptome aufweisen.

Durch unseren Lebensstil, der unter anderem durch zu viel zuckerhaltige Lebensmittel und auch Alkohol geprägt ist, erleben die Leberzellen ein Dauerbombardement mit Giftstoffen, welches die Leber überfordert. «Das führt zu Entzündungsreaktionen im kleinen Massstab, immer ein kleines bisschen. Über die Jahre wird das entzündete Gewebe immer wieder erneuert, dabei entstehen Narben» erläutert Jörn Schattenberg die Folgen dieses Ess- und Trinkverhaltens.

In einer Studie hat Jörn Schattenberg, Professor für Innere Medizin an der Universität und Direktor der Klinik für Gastroenterologie Hepatologie, Endokrinologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin am Universitätsklinikum des Saarlandes in Zusammenarbeit mit einem US-Pharmaunternehmen die Wirksamkeit eines Medikaments getestet, das die fortschreitende Fibrosierung stoppen und in einem gewissen Mass sogar wieder rückgängig machen kann.

Resmetirom bremst Fibrosierung
Das Medikament Resmetirom befindet sich in einer Phase-3-Studie und steht voraussichtlich kurz vor seiner Zulassung in den USA.
  • «Im Laufe der vergangenen anderthalb Jahre haben wir an 966 Patienten beobachten können, dass bei über einem Viertel der Patienten die Fibrose nicht mehr fortgeschritten ist. Bei einem weiteren Viertel hat sie sich sogar um mindestens ein Stadium verbessert», erläutert Jörn Schattenberg die zentralen Ergebnisse.
  • In der Vergleichsgruppe, die mit einem Plazebo behandelt wurde, kam es auch zu Verbesserungen, die allerdings signifikant seltener vorkamen (zwischen 10 und 14 Prozent).
  • «Das Medikament hat also einen deutlich messbaren Effekt auf Entzündungen und Vernarbungen der Leber», so das Fazit von Jörn Schattenberg.

Der Mediziner betont, dass diese Ergebnisse zum ersten Mal in einer Phase-3-Studie in einer derartigen Eindeutigkeit vorkommen. «Da Lebererkrankungen allerdings sehr langsam vonstatten gehen, ist die Herausforderung, dass die Patienten auch in den kommenden Jahren dabeibleiben, um auch den Effekt im Langzeitverlauf zu messen.» Für die Zukunft bleibt also zu hoffen, dass die Patienten eine ebensolche Geduld an den Tag legen wie die «stille» Leber.PS

  • Zur Originalpublikation
Harrison SA et al.: A Phase 3, Randomized, Controlled Trial of Resmetirom in NASH with Liver Fibrosis N Engl J Med 2024; 390:497-509.

Quelle: Universität des Saarlandes, Medienmitteilung vom 07.03.2024

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