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Plasmatechnik im Badezimmer

Probleme mit Hautunreinheiten kennen viele Menschen. Abhilfe kann kaltes Plasma schaffen. Das zeigen Studien an der Ruhr-Universität. Auch ein Start-up der Worldfactory steht schon in den Startlöchern.

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Kaltes Plasma wirkt antimikrobiell und entzündungshemmend. Das zeigen Studien des Lehrstuhls für Angewandte Elektrodynamik und Plasmatechnik an der Ruhr-Universität Bochum. Die Forschungserkenntnisse sind in ein technologiebasiertes Kosmetikprodukt geflossen, mit dem sich Hautunreinheiten behandeln lassen. Mit Unterstützung des Gründerstipendiums des Worldfactory Start-up Centers gründete die Bochumer Wissenschaftlerin Dr. Friederike Kogelheide das Start-up Glim Skin, welches das Produkt zur Serienreife gebracht hat. Anfang 2024 kommt es auf den Markt.

«Plasma kann als vierter Aggregatzustand nach fest, flüssig und gasförmig bezeichnet werden. Kaltes Plasma ist mit einer Temperatur von 30 Grad Celsius hautverträglich», erklärt Friederike Kogelheide.

Antimikrobiell und entzündungshemmend
Um die antimikrobielle Wirkung von kaltem Plasma zu erforschen, hat das interdisziplinäre Forschungsteam der Ruhr-Universität Bochum um Kogelheide unter anderem mit Bakteriensporen experimentiert. Die Forscher konnten zeigen, dass das Zusammenspiel von Ozon und UV-Strahlung sowie Stickstoffmonoxid zur Inaktivierung der Sporen führte. «Man sieht nach der Anwendung durch Plasma sofort eine Keimreduktion. Eine kurzzeitige Absenkung des pH-Wertes der Haut schafft ein bakterienunfreundliches Milieu, wodurch verbleibende Bakterien sich nicht so schnell vermehren können», so Kogelheide.

Mit ihrem Ergebnis liefern die Forscher damit nicht nur den Beweis, dass kaltes Plasma antimikrobiell wirkt. Sie konnten ebenfalls bestätigen, dass Plasma Stickstoffmonoxid erzeugt, welches Wunden schliessen kann. «Wenn man demnächst Wundheilungscremes durch eine Plasmabehandlung ersetzen könnte, wäre das ein Riesenvorteil», so Kogelheide. Denn: Die Anwendung von kaltem Plasma könne kontaktlos erfolgen. «Im Gegensatz zu Cremes ist das Infektionsrisiko bei Plasma-Anwendungen deutlich geringer», erklärt die Wissenschaftlerin.

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Bild: RUB; © Roberto Schirdewahn

Start-up Glim Skin
Kogelheide ist von den förderlichen Eigenschaften des kalten Plasmas überzeugt. «Durch das Plasma machen wir das Milieu für Bakterien, Viren, Pilze unattraktiv. Die Körperzellen schädigen wir dabei nicht.» Um die Technologie möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, gründete Kogelheide darum 2022 das Start-up Glim Skin. «Hinter Glim Skin steckt ein technologiebasiertes Kosmetikprodukt zur Bekämpfung kosmetischer Hautprobleme. Es nutzt die Eigenschaften des kalten Plasmas, um gezielt entzündliche Hautirritationen zu behandeln und ein gesundes Hautbild zu fördern», erklärt Kogelheide.

Im Vergleich zu bisherigen Hautkosmetikprodukten ist die Plasma-Technologie von Glim Skin obendrein chemikalienfrei und umweltfreundlich. «Wir haben uns von Anfang an das Ziel gesetzt, ein langlebiges Produkt ohne verbaute Schadstoffe mit hoher Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit zu entwickeln. Ausserdem ist es uns wichtig, die Fertigung von Glim Skin regional aufzubauen, um lange Transportwege zu vermeiden.»PS

Quelle: Ruhr-Universität Bochum, Pressemitteilung vom 15.11.2023

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