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Riechstörung nach COVID-19: Wenig Evidenz zu Vorbeugung oder Therapie

Zwei neue «lebende» Cochrane-Reviews sichten die Evidenz zu Möglichkeiten der Behandlung und Vorbeugung von COVID-19-bedingten Riech- und Geschmacksstörungen.

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Störungen des Geruchs- und Geschmackssinns sind häufige Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung. Offenbar beeinflusst das Virus Zellen, die für die Geruchswahrnehmung wichtig sind. Durch die enge Verbindung von Geruch und Geschmack kann die Störung des Geruchssinns auch die Fähigkeit zum Genuss von Lebensmitteln beeinträchtigen.

Bei vielen Menschen, die durch COVID-19 Beeinträchtigungen ihres Geruchs- und Geschmackssinns erleiden, sind die Veränderungen von kurzer Dauer. Bei manchen bleiben sie jedoch über Wochen oder sogar Monate bestehen.

«Lebende systematische Reviews»
Zwei aktuelle Cochrane Reviews beschäftigen sich mit der Evidenz für mögliche Behandlungen, die diesen sensorischen Beeinträchtigungen vorbeugen oder bereits vorhandene Einschränkungen lindern könnten. Dabei handelt es sich in beiden Fällen um «lebende systematische Reviews». Die Autoren werden also stetig weiter nach neuen Studien suchen und den Review aktualisieren, sobald weitere relevante Ergebnisse vorliegen.

Cochrane-Review 1
Der erste Cochrane Review untersucht Behandlungsansätze, die innerhalb von vier Wochen nach Auftreten der Riechstörung beginnen und die verhindern sollen, dass diese Störung zu einem Problem von langer Dauer wird.

Aus vier Studien mit 536 Teilnehmenden ergab sich das Folgende: Kortisonhaltige Nasensprays oder -tropfen bewirken im Vergleich zu einer Scheinbehandlung oder zu keiner Behandlung wahrscheinlich nur einen geringfügigen oder keinen Unterschied beim Geruchssinn im Zeitraum von vier Wochen bis drei Monate. Die Vertrauenswürdigkeit der Evidenz ist allerdings nicht ausreichend, um verlässliche Schlüsse zu ziehen.

Cochrane-Review 2
Ziel des anderen Cochrane Reviews war es herauszufinden, ob es wirksame Behandlungen für Menschen gibt, deren Geruchssinn einen Monat nach der Infektion noch immer gestört ist.

Sie fanden nur zwei kleine Studien mit insgesamt nur 30 Teilnehmenden.
  • In einer der beiden Studien wurden kortisonhaltige Tabletten in Kombination mit Nasenspülungen untersucht.
  • In der anderen Studie bestand die Behandlung aus einer Nahrungsergänzung mit Palmitoylethanolamid und Luteolin.
Die methodischen Mängel dieser beiden Studien sind so gravierend, dass die Autoren kein Vertrauen in die Ergebnisse haben.

Die Cochrane-Autoren fanden jedoch bei ihrer systematischen Suche einige weitere, derzeit noch laufende Studien, zu denen noch keine Ergebnisse verfügbar waren. Sie werden ihre lebenden Reviews aktualisieren, sobald aus diesen Studien neue Erkenntnisse vorliegen.PS

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