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S2k-Leitlinie Rosazea: Phänotypbasierte Einteilung, Augenbeteiligung, Dermokosmetik

Die Symptome der Rosazea sind gut erkennbar und oft eine Bürde für die Betroffenen. Die neue S2k-Leitlinie Rosazea der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) erläutert die neue symptomorientierte Einteilung nach Phänotypen sowie die medikamentösen, chirurgischen und photomedizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Ein Schwerpunkt liegt auf der Augenbeteiligung (okuläre Rosazea) und der Rolle psychosozialer Aspekte.

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Die Rosazea tritt meist im mittleren Alter auf und ist durch bleibende Rötung oder anfallsartig auftretende Rötung (Flush) sowie Teleangiektasien gekennzeichnet. Papeln, Pusteln und auch Schwellungen können hinzukommen. Die Dermatose tritt an Wangen, Kinn, Stirn und Nase, seltener an Kopfhaut, Nacken oder im Brustbereich auf. Auch die Augen können betroffen sein. «Die Rosazea ist eine komplexe Dermatose, deren frühere Einteilung nach Subtypen obsolet ist», betont der Leitlinienkoordinator Dr. med. Dr. rer. biol. hum. Benjamin Clanner-Engelshofen.

Einteilung nach Phänotypen
Die neue S2k-Leitlinie empfiehlt eine symptomorientierte Einteilung nach Phänotypen. «Das ist die Basis für eine individualisierte Diagnostik und Therapie», so Clanner-Engelshofen, Hautarzt an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, LMU München. Vorgestellt werden in der Leitlinie die vielen Sonderformen der Rosazea und zahlreiche Differentialdiagnosen, einschließlich der diagnostischen Möglichkeiten zur Abgrenzung.

Augenbeteiligung Die jetzt erschienene S2k-Leitlinie Rosazea erweitert die vorangehenden Empfehlungen. Neu ist beispielsweise das Kapitel zur Augenbeteiligung. «Von einer okulären Rosazea sind 50 Prozent der Patienten betroffen. Hier gibt die Leitlinie konkrete Hinweise zur medikamentösen Therapie, aber auch – gerichtet an die Betroffenen – Tipps für eine gute Lidrandhygiene», sagt Clanner-Engelshofen.

Behandlungsmöglickeiten
Kapitelweise beschreiben und diskutieren die Leitlinienautoren detailliert sämtliche Behandlungsmöglichkeiten unter Berücksichtigung der aktuellen Studienlage:
  • Topische Therapie,
  • systemische Therapie,
  • kombinierte Therapie,
  • alternative Therapien (PDT, Laser, IPL, Chirurgie),
  • Therapie spezieller Formen,
  • Therapie der okulären Rosazea und
  • dermokosmetische Maßnahmen.

Patientenorganisation an der Erstellung beteiligt
An der Erstellung der S2k-Leitlinie der DDG waren neben der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft und der Gesellschaft für Dermopharmazie auch die Deutsche Rosazea Hilfe e. V. beteiligt. «Das Einbinden von Patientenorganisationen in die Leitlinienarbeit ist wichtig und bildet sich auch darin ab, dass wir ein eigenes Kapitel zu psychosozialen Aspekten aufgenommen haben, die bislang weniger beachtet worden sind», erklärt Clanner-Engelshofen. Die mit der Rosazea einhergehenden Hauterscheinungen können zu einer Stigmatisierung der Betroffenen führen, Ängste und Depressionen hervorrufen und damit die Lebensqualität herabsetzen.

Dermokosmetik
Ein weiteres Kapitel ist der Dermokosmetik gewidmet. Hier erfahren Patienten, wie sie selbst dermokosmetisch ihrer Haut helfen können. Die Haut sollte schonend gereinigt werden, zum Beispiel mit lauwarmem Wasser und ph-neutralen Waschsubstanzen. «Alles, was die Haut irritiert, wie starkes Reiben, Peelings und durchblutungsfördernde Stoffe, sollte vermieden werden“, betont Clanner-Engelshofen. Zu empfehlen sind weiterhin Kosmetika mit aktiven Inhaltsstoffen zur Besserung der Beschwerden und die tägliche Anwendung eines Breitspektrum-Sonnenschutzes.

Auch für Allgemeinmediziner und Ophthalmologen
Die neue S2k-Leitlinie richtet sich nicht nur an Hautärzte, sondern enthält viele wichtige Empfehlungen für Mediziner angrenzender Fachbereiche. «Wir würden uns freuen, wenn diese Leitlinie vor allem auch in der Allgemeinmedizin und der Ophthalmologie wahrgenommen würde», fasst Professor Dr. med. Michael Hertl, Präsident der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), zusammen.PS


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