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Salmonella-Umbilo-Ausbruch in Deutschland, Österreich und Dänemark

Das Robert Koch-Institut (RKI) informiert über einen lebensmittelbedingten Salmonellose-Ausbruch mit Salmonella Umbilo. S. Umbilo ist normalerweise eher selten. Mehrere Patienten mussten hospitalisiert werden. Schuld am Ausbruch ist möglicherweise Rucola aus Italien.

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Zwischen 2015 und 2023 traten ein bis sechs Erkrankungsfälle pro Jahr auf mit diesem Serovar, soweit sie ans RKI übermittelt wurden. Per 24.September dieses Jahres umfasste der aktuelle Ausbruch 98 Fälle in Deutschland. In Dänemark und Österreich traten etwa zeitgleich weitere Erkrankungsfälle auf. Das RKI geht davon aus, dass in der nächsten Zeit noch weitere Fälle erkannt werden. Ohnehin dürfte die Zahl der S.-Umbilo-Infektionen in der Bevölkerung in diesem Ausbruchsgeschehen deutlich höher als die bisher bekannten 98 Fälle, denn nur ein Teil der Menschen mit Symptomen einer akuten Gastroenteritis begibt sich auch in ärztliche Behandlung, und nur bei einem Teil dieser Personen wird eine mikrobiologische Stuhldiagnostik vorgenommen.

In Deutschland wurden erste Erkrankungsfälle Ende Juli 2024 bekannt. Ab Anfang August kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen mit seitdem 16 bis 18 Fällen pro Woche. Es sind alle Bundesländer ausser Bremen und dem Saarland betroffen. Von den 98 Fällen sind 55 Frauen und 43 Männer. Das durchschnittliche Alter (Altersmedian) beträgt 37 Jahre, die Hälfte ist zwischen 27 und 53 Jahre alt.

Von 68 Fällen mit Angaben zur Hospitalisierung waren 19 (28 %) wegen der Salmonellose in stationärer Behandlung. Es wurden keine Todesfälle berichtet. Das zeitliche und räumliche Auftreten der Erkrankungsfälle in Deutschland liess vermuten, dass die S.-Umbilo-Infektionen durch ein bundesweit vertriebenes Lebensmittel verursacht wurden. Das RKI konnte bisher 28 erkrankte Personen zu ihrem Lebensmittelverzehr vor dem Erkrankungsbeginn befragen. Die Befragungen ergaben deutliche Hinweise auf Rucola als mögliches Ausbruchsvehikel. Da Rucola in der Gastronomie oft in gemischten Salaten oder als Beilage zu anderen Gerichten angeboten wird, ist der Verzehr teilweise schwierig zu erinnern.

In Österreich wurde inzwischen S. Umbilo in Proben von Rucola aus Italien nachgewiesen. Die Proben wurden im Rahmen der dortigen Ausbruchsuntersuchung genommen. Die humanen S.-Umbilo-Isolate aus Deutschland, Österreich und Dänemark sind molekulargenetisch eng verwandt. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde. Das RKI, die zuständigen Behörden in Österreich und Dänemark und die zuständigen Landes- und lokalen Behörden in Deutschland arbeiten eng zusammen, um den Krankheitsausbruch aufzuklären und schnellstmöglich zu beenden.

Quelle
Epidemiologisches Bulletin Nr. 39/24
Robert-Koch-Institut

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