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So werden Kleinkinder sicher im PKW transportiert

In vielen jungen Familien ist es eine wiederkehrende Frage: Welche Kindersitze und Sitzarten sind für die ersten Fahrten mit dem Auto richtig, um die Sicherheit für Kinder im PKW zu erhöhen? Vorwärts oder rückwärts? Orthopäden und Unfallchirurgen, geben Tipps für Kinder bis zum vollendeten dritten Lebensjahr.

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Aus medizinisch-fachlicher Sicht wäre es sinnvoll, das Alter für den Rückwärtstransport auf drei Jahre anzuheben. Eine rückwärtsgerichtete Sicherung von Kindern bietet bei einem Aufprall Vorteile, da die Belastung breitflächig über den Rumpf des Kindes verteilt übertragen wird und somit erhöhte Kräfte, die auf die Halswirbelsäule, den Kopf und den Bauch punktuell einwirken, abgeschwächt werden können. Wichtiger noch als das alleinige rückwärtsgerichtete Transportieren von Kindern ist vor allem die Verwendung eines alters- und körpergrössenspezifisch richtigen Kindersitzes unter Beachtung der i-Size-Norm, die eine Einteilung der Kindersitzklassen nach Körpergrösse vornimmt.

Tipps von Unfallchirurgen für den Transport von Kindern bis zum 3. Lebensjahr
  1. Babys und Kleinkinder bis einschliesslich drei Jahren rückwärts transportieren
  2. Kinder grundsätzlich ordnungsgemäss in geeigneten Kinder-Autositzen sichern
  3. Hierbei auf die neue i-Size-Norm achten, das heisst der Körpergrösse des Kindes angepasst
  4. Ältere Kinder mit einem Drei-Punkt-Gurtsystem sichern
  5. Auf den aktuellen Sicherheitsstandard bei Kindersitzen achten wie Seitenaufprallschutz oder ISOFIX-Befestigungssystem

Nach der aktuellen i-Size-Norm müssen Kinder bis 15 Monate gegen die Fahrtrichtung transportiert werden. Je später der Wechsel in einen nach vorn gerichteten Kindersitz, desto besser. «Das reduziert die Verletzungsgefahr bei einem Frontalunfall erheblich», sagt Dr. Christopher Spering, Leiter der Sektion Prävention der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), der an der Erstellung der Studie beteiligt war.

Bei der Altersgruppe der 2-3-Jährigen kommt es oft zu schweren Verletzungen als Folge eines falschen Gebrauchs von Autositzen sowie der falschen Verwendung von Rückhaltesystemen. Es kommt zum kritischen sogenannten «U-Boot-Effekt», wenn der Körper des Kindes unter dem Beckengurt durchrutscht. Der Gurt wirkt dann wie ein Scharnier und als Folge treten gehäuft schwere Bauch- und/oder Wirbelsäulenverletzungen sowie Brüche der Beine auf. Daher sollten für ältere Kinder Beckengurte als alleinige Sicherung vermieden werden und es sollte immer auf ein sogenanntes Dreipunkt-System geachtet werden.

Die DGOU empfiehlt, das Thema Kindertransport auch zum Gegenstand der Fahrausbildung zu machen. Auch würde eine breitere öffentliche Aufklärung helfen, für das Thema und vermeidbare Fehler zu sensibilisieren. Gerade weil viele Kindersitze nicht nur neu angeschafft werden, sondern auch gebraucht, sind Eltern häufig nicht hinreichend über die aktuellen Sicherheitsstandards und sinnvollen Ausstattungsmerkmale informiert.PS

  • Zur Originalpublikation
Spering C et al.: Prevention of severe injuries of child passengers in motor vehicle accidents: is re‑boarding sufficient? European Journal of Trauma and Emergency Surgery; https://doi.org/10.1007/s00068-022-01917-y

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU)/Pressemitteilung, 02.06.2022

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