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UKBB: Defizit unter erschwerten Rahmenbedingungen

Das Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem Verlust von CHF 2,2 Mio. ab – und damit besser als erwartet. Während das UKBB zum Teil noch immer spürbare Nachwirkungen der Coronaviruspandemie weitgehend in den Griff bekommen hat, verunmöglicht die strukturelle Unterfinanzierung der Kindermedizin weiterhin eine kostendeckende Betriebsführung. Durch die Teuerung und den steigenden Lohndruck hat sich dieses längst bekannte Problem noch einmal verschärft.

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Für das UKBB stand das Geschäftsjahr 2023 finanziell schon im Vorhinein unter keinem guten Stern. Abgesehen von nach wie vor überdurchschnittlich vielen Personalausfällen hat das UKBB die Nachwirkungen der Coronaviruspandemie weitestgehend in den Griff bekommen. Dies auch dank erfolgreich umgesetzter Massnahmen, insbesondere auf der Notfallstation. Das Geschäftsumfeld ist deswegen jedoch nicht einfacher geworden. Am Ende schliesst das UKBB das Betriebsjahr mit einem Verlust von CHF 2,2 Mio. ab. Mit diesem negativen Ergebnis hat das UKBB die Erwartungen jedoch deutlich übertroffen. Budgetiert war ein Verlust von CHF 7,1 Mio.

Mit einem Verlust hat das UKBB rechnen müssen, da er strukturell bedingt ist. Zur längst bekannten finanziellen Unterdeckung im ambulanten Bereich kamen im vergangenen Geschäftsjahr die Teuerung und kostenintensive, aber unumgängliche Personalmassnahmen hinzu. Insgesamt hat das UKBB seine Personalkosten um CHF 5,4 Mio. erhöht und damit kräftig in seine Mitarbeitenden investiert. Davon profitiert in erster Linie das Pflegefachpersonal in Form von verbesserten Löhnen und deutlich faireren Schichtzulagen. Durch die getroffenen Personalmassnahmen kann das UKBB im fachkräftemangelgeplagten Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben.

«Kaum Chancen, kostendeckend zu arbeiten»
Marco Fischer, Vorsitzender der Geschäftsleitung am UKBB, schreibt in seinem Editorial zum Geschäftsbericht: «Verwaltungsrat und Geschäftsleitung unternehmen alles, um auf der Kostenseite auch weiterhin das Ergebnis zu verbessern und mit strategischen Projekten in Zukunft positive Ertragseffekte zu erzielen. Sollte sich aber die Finanzierungssituation nicht bessern – insbesondere die Abgeltung der ambulanten Leistungen – wird das UKBB auch in mittelbarer Zukunft kaum Chancen haben, kostendeckend zu arbeiten.»

Die Hoffnung, der neue und faire ambulante Tarif (Tardoc) könne den bestehenden Tarif (Tarmed) per 2025 ablösen, hat sich im vergangenen Jahr zerschlagen. Der Weg zu einer leistungsgerechten Abgeltung in der Kindermedizin bleibt somit lang und steinig. Marc-André Giger, seit 2023 Verwaltungsratspräsident am UKBB, bekräftigt in seinem Editorial die Absicht, sich gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus den anderen Kinderspitälern der Schweiz dafür einzusetzen, dass die ambulanten Leistungen in der Kindermedizin «endlich fair vergütet werden».

Dass der Verlust im Geschäftsjahr 2023 weniger deutlich ausgefallen ist, als prognostiziert, ist neben verschiedenen Finanz- und Sondereffekten vor allem einem unerwartet steilen Anstieg der Patientenzahlen im vergangenen Herbst zu verdanken. Stationär hat sich die Patientenzahl gegenüber dem ausserordentlich intensiven Vorjahr stabilisiert. Das UKBB behandelte 6020 Patienten. Im Case Mix reduzierten sich die erbrachten stationären Leistungen gegenüber dem Vorjahr um -1,4% auf 7294 Punkte. Die Zahl der ambulanten Besuche dagegen ist auf sehr hohem Niveau von 111 378 auf 113 222 (+1,7%) noch einmal gestiegen.

Verbesserte Situation auf der Notfallstation
Gewaltige Besucherströme haben in der jüngeren Vergangenheit insbesondere die Notfallstation an seine Kapazitätsgrenzen geführt. Seither hat das UKBB strukturelle, personelle und auch bauliche Massnahmen ergriffen. Diese vermochten die zuweilen angespannte Lage zu entschärfen und die Wartezeiten zu verkürzen. Wesentlich dazu beigetragen haben Optimierungen der medizinischen Prozesse, ein Ausbau fachspezifischer Angebote in Bereichen mit hohem Bedarf sowie Investitionen in attraktivere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Im Frühjahr 2023 war schliesslich auch die aussergewöhnliche RSV-Welle ausgestanden, was zu einer willkommenen Entlastung des zuletzt besonders geforderten Notfallpersonals führte.

Aus medizinischer Sicht blickt Prof. Urs Frey, ärztlicher Direktor des UKBB, insgesamt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück: «Für die Patientenversorgung und die klinische Forschung konnten wesentliche Qualitätsverbesserungen erreicht werden. Dies insbesondere durch Prozessoptimierungen im Patienten- und Zuweisermanagement, verbesserte Abläufe im ambulanten und stationären Bereich und durch die weitere Digitalisierung des Klinikinformationssystems und der Forschungsinfrastrukturen», schreibt Prof. Urs Frey in seinem Editorial.

Besonders freut sich das UKBB über die hervorragenden Noten, die es in den nationalen Messungen und Patientenbefragungen für seine Versorgungsqualität erhalten hat. Es ist eine verdiente Anerkennung für das grosse Engagement, mit dem sich alle Mitarbeitenden am UKBB für das Wohl des kranken Kindes einsetzen.

Weitere Details und Statistiken zum Geschäftsjahr 2023 entnehmen Sie dem beiliegenden Geschäftsbericht. Für Rückfragen und weitere Auskünfte wenden sich Medienschaffende bitte an die Medienstelle des UKBB.PS

Zum Geschäftsbericht UKBB 2023

Quelle: Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), Medienmitteilung vom 04.06.2024

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