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imageTetris; Bild: pixabay

Unispital lässt traumatisierte Frauen «Tetris» spielen

Das Universitätsspital Lausanne wendet bei geburtsbedingten post-traumatischen Belastungsstörungen eine neue Behandlungsmethode an. Dabei kommen Tetris-Spiele zum Einsatz.

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Ein Team von Forschenden des Universitätsspitals (CHUV) und der Universität Lausanne testet eine neue Therapie-Methode gegen post-traumatische Belastungsstörungen im Zusammenhang mit einer Geburt.

Im Fokus der Verhaltenstherapie stehen Mechanismen des Gedächtnisses und der Erinnerung. Dabei geht es darum, traumatische Erfahrungen eines Ereignisses zu verarbeiten. Die Behandlung dauert rund eine Stunde und beinhaltet einen kurzen Bericht über die Geburt. Hervorzuheben ist gleichzeitig, dass auf die Behandlung eine Runde des bekannten Spiels «Tetris» folgt.

Geburtsbedingte «Flashbacks» gingen stark zurück
Die neue Methode ist hoch wirksam, teilen die Forschenden mit. Mit der Behandlung konnten post-traumatische Belastungsstörungen im Zusammenhang mit der Geburt bereits nach einer Sitzung um 82 Prozent auf stabile Weise reduziert werden. Dies zeigt eine Studie mit 18 Frauen, die unter regelmässigen sogenannten «Flashbacks» der Geburt litten und durchschnittlich zwei Jahre zuvor entbunden hatten.

Die Forschenden um Antje Horsch und Camille Deforges sind der Überzeugung, dass eine visuell-räumliche Aufgabe wie «Tetris» helfe, traumatische Bilder aus vergangenen Ereignissen, die unerwartet auftreten, zu vermeiden.

Auch für andere traumatische Ereignisse
Die Ergebnisse bezeichnen die Forschenden als «vielversprechend». Ganz allgemein könnte es auch für jeden von Vorteil sein, der ein traumatisches Ereignis erlebt habe und unter «Flashbacks» leide, heisst es. Um dies bestätigen zu können, sind nun weitere Studien erforderlich. Der Schweizerische Nationalfonds (SNF) hat bereits eine Finanzierung gewährt, um die neue Behandlungsmethode in einer grösseren klinischen Studie zu testen.

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) im Zusammenhang mit einer Geburt ist eine psychische Störung, die vier bis sechs Prozent der Frauen nach der Geburt entwickeln. Sie ist besonders gekennzeichnet durch «Flashbacks», also schmerzhafte Empfindungen oder Geburtsbilder, die einem spontan in den Sinn kommen, wie etwa die Vision des leblosen Babys nach der Geburt.PS

  • Zur Originalpublikation
Deforges C et al.: Reducing childbirth-related intrusive memories and PTSD symptoms via a single-session behavioural intervention including a visuospatial task: A proof-of-principle study. Journal of Affective Disorders. 2022;303;64-73

Quelle: Medinside, 15.02.2022

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