Tuberkulose gilt als die bakterielle Infektionskrankheit mit der höchsten Zahl an Todesopfern weltweit. In Ländern wie Deutschland und der Schweiz mit einer exzellenten Versorgung und Medikamentenbehandlung ist die Tuberkulose in den letzten Jahrzehnten seltener aufgetreten. Die Ukraine hat jedoch gegenüber der Schweiz eine 10-fach erhöhte Tuberkulose-Inzidenz von rund 70 Fällen/100000 Einwohner/Jahr. Insbesondere der Anteil von Patienten mit einer multiresistenten Tuberkulose – bei der wesentliche Medikamente nicht wirken – ist mit 29 Prozent unter den Neudiagnosen sehr hoch und deren Behandlungserfolg liegt in der Ukraine bei nur etwa 51 Prozent.
Identifizierung von Betroffenen wichtig
Die aktuelle Herausforderung ist, die betroffenen Patienten aus der Ukraine aufzufinden, um eine möglichst verzögerungsfreie Weiterbehandlung zu ermöglichen. «Ein Aussetzen der Behandlung kann den Therapieerfolg gefährden und zu weiteren Medikamenten-Resistenzen führen», erklärt Torsten Bauer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP).PS
Lungenliga Schweiz: Krieg in der Ukraine und Tuberkulose
Die Lungenliga Schweiz stellt auf einer neuen Unterseite vielfältige Informationen und Dokumente zur Tuberkulose für Betroffene aus der Ukraine und für Ärzte zur Verfügung.
Screening
Als Screening-Methode steht in der Schweiz die Befragung mit dem Online-Fragebogen «tb-screen» zur Verfügung. Dieses Instrument steht jetzt neu auch auf Ukrainisch zur Verfügung:
Tuberkulose-Informationen für Betroffene
Tuberkulose-Informationen für Fachpersonen
Für Hausärzte, Pflegende oder Notfallmediziner
Quellen: