Jeden Tag sterben in der Schweiz fast zehn Personen an Lungenkrebs – jährlich 3300 Menschen. Betroffen sind vor allem Raucher und ehemalige Raucher. Bei Frauen ist Lungenkrebs bald der häufigste Krebs: In den letzten Jahren hat sich die Zahl der Erkrankungen beinahe verdoppelt. Patienten mit Lungenkrebs haben eine schlechte Prognose, weil die Erkrankung meist erst in einem späten Stadium entdeckt wird. Dann ist Heilung nur selten möglich. Frühzeitige Diagnose jedoch kann Leben retten: Entdeckt man ihn rechtzeitig, kann Lungenkrebs heilbar sein.
Auch das unabhängige Expertengremium Krebsfrüherkennung hat nach langem Erwägen Lungenkrebsfrüherkennung für Risikogruppen im Rahmen organisierter Programme vorgeschlagen. Es bestärkt damit das auf privater Initiative entstandene, gemeinnützige Nationale Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs in seiner Pionierarbeit.
Früherkennung senkt Sterblichkeit
Dr. med. Karl Klingler, Zürich, Lungenfacharzt und Leitender Arzt des Programms: «Die Studienlage ist eindeutig: Lungenkrebsfrüherkennung senkt die Sterblichkeit und die Zahl schwerer Erkrankungen deutlich.» Werde Lungenkrebs erst wegen Beschwerden entdeckt, habe der Patient nur 20 % Chance, geheilt zu werden. Doch 90 % der Patienten, deren Erkrankung im Frühstadium erkannt und korrekt behandelt wurde, seien nach zehn Jahren noch immer krebsfrei.
«Hat man zwanzig und mehr Jahre geraucht, sollte man sich untersuchen lassen – bevor man Symptome hat und es zu spät ist», sagt Dr. Karl Klingler. Der Zugang zum gemeinnützigen Nationalen Programm und damit zur eigenverantwortlichen Prävention ist einfach und direkt ohne Überweisung möglich.PS
Quelle: Stiftung für Lungendiagnostik/Medienmitteilung, 01.02.2023