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App verwandelt Smartphones in Fiebermesser

Eine neue App liefert präzise Temperaturmessungen ohne zusätzliche Hardware. Die App nutzt versteckte Sensoren.

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Wenn kein Fieberthermometer zur Hand ist, könnten Patienten künftig auf ihr Handy zurückgreifen. Denn Smartphones enthalten Thermistoren, die normalerweise die Temperatur der internen Komponenten des Geräts überwachen. Diese Sensoren reagieren auch auf warme Gegenstände, die mit dem Gerät in Berührung kommen, und bieten so die Möglichkeit, die Körpertemperatur von Menschen zu messen und Fieber zu erkennen.

App «Fever-Phone»
Forscher um Joseph Breda von der Universität of Washington haben sich diesen Mechanismus zunutze gemacht und eine App entwickelt, die die Körperkerntemperatur einer Person misst, indem sie den Touchscreen des Telefons an die Stirn hält. «Fever-Phone», so der Name der App, wurde sowohl durch eine Laborsimulation mit einer steuerbaren Wärmequelle ähnlich der Haut als auch durch eine klinische Studie mit Patienten validiert.

Vergleichbar mit handelsüblichen Fieberthermometern
In einer ersten Studie mit 37 Probanden erreichten die Messungen des Fever-Phones einen mittleren absoluten Fehler von 0,229 °C, eine Übereinstimmungsgrenze von ±0,731 °C und einen Pearson-Korrelationskoeffizienten von 0,763. Die Verwendung dieser Ergebnisse zur Fieberklassifikation ergab ausserdem eine Sensitivität von 0,813 und eine Spezifität von 0,904.

Und wie funktioniert die App?
Während der Bewertung zeichnet das Smartphone die von einem Thermistor gemessene Temperatur und die vom Touchscreen gemessene Kapazität auf, um Merkmale zu erfassen, die die Wärmeübertragungsrate vom Körper zum Gerät beschreiben. Diese Merkmale werden dann in einem maschinellen Lernmodell verwendet, um die Körperkerntemperatur des Benutzers zu bestimmen.PS

  • Zur Originalpublikation
Brada J et al. «FeverPhone: Accessible Core-Body Temperature Sensing for Fever Monitoring Using Commodity Smartphones», in: «Proceedings of the ACM on Interactive, Mobile, Wearable and Ubiquitous Technologies», März 2023.

Quelle: Medinside, 20.07.2023

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