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Bauchspeicheldrüsenkrebs: Entscheiden die Darmbakterien, ob die Chemotherapie wirkt?

Das duktale Adenokarzinom gehört zu den tödlichsten Krebserkrankungen, da sich leicht Metastasen bilden und weniger als die Hälfte aller Patienten gut auf die Chemotherapie ansprechen. Was beeinflusst die Wirksamkeit? Kann es auch an der Ernährung und der Darmflora liegen? Diesen Fragen gng ein Wissenschaftlerteam vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen nach.

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Dazu haben sie sich das Mikrobiom von Patienten genauer angesehen, die gut auf eine Behandlung ansprachen. «Es ist sehr interessant, dass ein bestimmtes Stoffwechselprodukt des Mikrobioms im Serum dieser Patienten verstärkt nachweisbar ist, die Indol-3-Essigsäure, kurz 3-IAA», erläutert Prof. Dr. Jens Siveke, Direktor des Brückeninstituts für Experimentelle Tumortherapie (BIT) am Universitätsklinikum Essen.

Indol-3-Essigsäure (3-IAA) aus Tryptophan
Bei 3-IAA handelt es sich um ein Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan. Die Forschenden haben ihre Erkenntnisse in einem Mausmodell in drei Ansätzen überprüft.
  • Es zeigte sich, dass eine Tryptophan-haltige Diät eine bessere Therapieantwort ergab, wenn Mäuse mit Bakterien von Patienten mit Therapieansprechen transplantiert wurden.
  • Wurde 3-IAA gefüttert, zeigte sich eine bessere Wirksamkeit der Chemotherapie unabhängig davon, ob Bakterien von Patienten mit oder ohne Therapieansprechen gleichzeitig appliziert wurden.
Das Autoreneam vermutet, dass das Mikrobiom auch beim Menschen klinische Auswirkungen auf die Behandlung des duktalen Adenokarzinoms hat. Dr. Trajkovic-Arsic ist sich sicher: bei der Behandlung von Krebspatienten müssen zukünftig auch die Ernährung und der Stoffwechsel stärker in Betracht gezogen werden.PS

  • Zur Originalpublikation
Tintelnot J et al.: Microbiota-derived 3-IAA influences chemotherapy efficacy in pancreatic cancer | Nature. 2023;615;168–174

Quelle: Universitätsklinikum Essen/Pressemitteilung bei IDW, 27.03.2023

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