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Cannabis-Raucher haben kurzfristig höheres Thromboserisiko als Nichtraucher

Saarbrücker Wissenschaftler konnten beobachten, dass bei regelmässigen Marihuana-Rauchern unmittelbar nach dem Konsum von Cannabis die roten Blutzellen der Raucher verstärkt anschwellen. Da sich gleichzeitig die Gefässe verengen, steigt damit das Thromboserisiko kurzfristig an.

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Es ist ein hitzig diskutiertes Thema: die Freigabe von Cannabis für den privaten Konsum. Befürworter betonen, dass Haschisch, Marihuana und andere Produkte der Hanfpflanze «Cannabis sativa» gesundheitlich keine schwerwiegenden Auswirkungen hätten. Gegner der Freigabe warnen vor körperlich und psychisch schwerwiegenden Auswirkungen bis hin zur Gefahr, dass Cannabis als Einstiegsdroge für härtere Drogen gelten könnte.

Eine körperliche Reaktion ist nun wissenschaftlich geklärt: Regelmässige Cannabis-Raucher haben unmittelbar nach dem Rauchen ein gesteigertes Thromboserisiko. Das haben Wissenschaftler um Professor Lars Kaestner von der Universität des Saarlandes in einer Studie herausgefunden. Die Wissenschaftler verglichen dabei die Blutzellen von drei Marihuana-Rauchern mit den Blutzellen dreier in etwa gleichaltriger (ca. Mitte 30) Nichtraucher miteinander.

«Wir haben beobachten können, dass, unmittelbar nachdem Erythrozyten mit dem Cannabis-Wirkstoff Dronabinol in Berührung kommen, diese anschwellen», erklärt Lars Kaestner, «und zwar bei regelmässigen Marihuana Rauchern stärker als bei Nichtrauchern». Der Effekt lasse nach kurzer Zeit wieder nach, eine dauerhafte Veränderung war nicht zu beobachten.

Tetrahydrocannabinol (THC) stimuliert Ionenkanal
Der im Cannabis enthaltene Wirkstoff Dronabinol – auch bekannt als Tetrahydrocannabinol (THC) – stimuliert dabei einen bestimmten Ionenkanal an den Erythrozyten namens TRPV2. Dieser Kanal, der die Aufnahme und Abgabe bestimmter Botenstoffe in die Zelle und aus der Zelle heraus reguliert, sorgt in der Folge dafür, dass die Konzentration von Natrium-Ionen in der Blutzelle steigt und vermehrt Wasser aufgenommen wird. «Dadurch schwillt die Zelle an», erklärt Lars Kaestner.

Innerhalb einer Stunde fänden die Zellen wieder in ihre ursprüngliche, Diskus-Form zurück. Innerhalb dieser Zeit steige jedoch das Thromboserisiko für Cannabis-Raucher leicht an, so Lars Kaestner. «Dadurch, dass zum einen die Blutzellen grösser und runder sind, bleiben sie in kleinen Kapillaren eher stecken. Zudem verengen sich beim Rauchen von Cannabis die Gefässe, was das Risiko für Mikro-Thrombosen ebenfalls erhöht.» Ob damit tatsächlich auch eine Gesundheitsgefahr einhergehe, kann der Biophysiker allerdings nicht sagen. Diese Frage war nicht Teil der Studie.PS

Cannabis in der Schweiz
Cannabis gilt in der Schweiz als verbotene Droge. Cannabisprodukte sind nur erlaubt, wenn sie weniger als 1 Prozent des Wirkstoffes THC enthalten. Aber auch dann müssen einige Regeln beachtet werden.

Weiterführende Informationen
  • BAG – Cannabis
  • BAG – Medizinische Anwendung von Cannabis


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