Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Krankenversicherers Swica, an der sich die Krankenkassen Concordia, CSS, Groupe Mutuel, Helsana, ÖKK, Sanitas, Sympany und Visana beteiligt haben, beleuchtet die Folgekosten für Patienten, die sich einer Car-T-Zell-Therapie zur Behandlung des grosszelligen B-Zell-Lymphoms (LBCL) unterzogen haben.
Knapp 50 Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit
Gemäss den Ergebnissen belaufen sich die durchschnittlichen Ausgaben in den Monaten 3 bis 14 nach der Zelltherapie auf 8000 bis 10 000 Franken pro Monat. Rund 40 bis 50 Prozent dieser Folgekosten entfielen auf stationäre Behandlungen, was auf einen hohen Anteil stationär behandelten Patienten hinweist. Die Gesamtausgaben der OKP und der Kantone zwischen 1 Monat vor und 24 Monaten nach der Car-T-Behandlung beliefen sich auf rund 215 000 Franken pro behandelte Person. Die Kosten für die Zelltherapie selbst sind darin nicht enthalten.
Die geschätzte Überlebensrate nach 24 Monaten betrug 48 Prozent und entspricht somit den Erwartungen, die aus den Zulassungsstudien abgeleitet wurden. Von den 81 untersuchten Patienten verstarben vier (5 Prozent) im ersten Monat nach der Therapie, während neun Patienten (11 Prozent) bis zu ihrem Tod im Spital verbleiben mussten.
Versicherer wollen zur Transparenz beitragen
Die Studie bestätigt einerseits, dass Car-T-Zell-Therapien bei LBCL einen relevanten Nutzen haben und die Überlebensrate nach 24 Monaten erhöhen. Andererseits zeigen die hohen Kosten in den Folgemonaten, dass die Belastung für einen Grossteil der Patienten erheblich bleibt. Dies wirft die Frage nach der Rechtfertigung der im Vergleich zu anderen Therapieoptionen deutlich höheren Preise auf.
Mit der Publikation wollen die Krankenversicherer, die rund 80 Prozent der Grundversicherten in der Schweiz versichern,
nach eigenen Angaben einen Beitrag zur Transparenz leisten und die gesellschaftliche Entscheidungsfindung bei der Vergütung kostenintensiver Therapien unterstützen. Um auch die Lebensqualität der Betroffenen und den langfristigen Zusatznutzen im Vergleich zu anderen Therapieoptionen zu beurteilen, braucht es jedoch weitere Forschung.
PS