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Depressionen: erste klinische Anwendung von Psilocybin

Die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich bietet als erste Universitätsklinik weltweit Psilocybin-assistierte Therapien für Erwachsene mit einer schwer zu behandelnden Depression an. Nachdem in diversen Studien nachgewiesen werden konnte, dass der psychedelische Inhaltsstoff der Pilze die depressive Stimmung von Patienten positiv beeinflussen kann, wird Psilocybin seit diesem Sommer klinisch angewendet.

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Die Depression ist die weltweit häufigste psychische Störung mit der höchsten Krankheitslast. Obwohl es heute viele gute Therapiemethoden für depressive Menschen gibt, gelten rund 30 bis 40 Prozent der Betroffenen als therapieresistent. Sie haben auf mindestens zwei verschiedene Antidepressiva und eine zusätzliche pharmakologische Kombination nicht angesprochen.

Transfer von der Forschung in die Klinik
Vor diesem Hintergrund hat die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich in den letzten Jahren intensiv an neuen, innovativen Ansätzen geforscht. Sie hat einen grossen Teil zum heute bestehenden neurobiologischen Verständnis von Psilocybin beigetragen. Mittlerweile konnten in mehreren randomisiert-kontrollierten Studien eine gute Wirksamkeit und Sicherheit der Substanz in der Behandlung nachgewiesen werden.

Eine der neuesten Studien wurde in der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich durchgeführt. Von den Teilnehmern zeigten mehr als die Hälfte nach der Behandlung keine Depression mehr, weshalb sich die Klinik dazu entschieden hat, die Therapie bei sorgfältig ausgewählten Patienten anzubieten.

Mit Einzeldosis Denkmuster lockern und Stimmung verbessern
In der Psilocybin-assistierten Therapie wird eine kontrollierte einmalige Dosis Psilocybin zusammen mit psychotherapeutischer Unterstützung verwendet, um chronisch rigide Denkmuster lockern zu können, neue Einsichten, Blickwinkel und Verhaltensmuster zu lernen und die Stimmung zu verbessern. Die Klinik hat umfangreiche Sicherheitsprotokolle und Behandlungsrichtlinien entwickelt, um die bestmögliche Betreuung und Unterstützung sowie die Qualitätssicherung zu gewährleisten.

Das Angebot mit innovativen Therapieformen wird laufend ausgebaut. Weitere Behandlungsmethoden für depressiv kranke Menschen umfassen den Einsatz von Ketamin, Lachgas und neuromodulatorischen Behandlungen wie repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) oder Elektrokonvulsionstherapie (EKT), kombiniert mit spezifischen – auch digitalen – Psychotherapiemethoden. Stets das Ziel vor Augen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.PS

  • Zur Originalpublikation
von Rotz R et al.: Single-dose psilocybin-assisted therapy in major depressive disorder: A placebo-controlled, double-blind, randomised clinical trial. EClinicalMedicine. 2022;56:101809.

Quelle: Psychiatrische Universitätsklinik Zürich/Medienmitteilung, 12.09.2023

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